Veröffentlicht: 10.03.2025. Rubrik: Persönliches
Hardcore
Zeit meines Lebens ecke ich an. Warum nur? Bitte lassen Sie mir deswegen mein neuestes Erlebnis erzählen.
Wieder einmal war ein Elternbesuch fällig. Ehrlich gestanden empfinde ich diese Besuche als Pflicht und Qual. Trotzdem führe ich sie mit schlechtem Gewissen durch.
Mangels Smartphone suchte ich dringenden Zugang zu einem PC. Ich wollte wenigstens mit meinen Freunden in Kontakt bleiben. Im Dorf fand ich keinen Zugang zu einem PC. Ein alter Schulfreund sagte mir, dass sie noch nicht so weit seien, ins Internet zu gehen. Also suchte ich in der nächstgelegenen kleinen Stadt ein Internetcafé. Es gab eines. Das hatte aber am besagten Tag geschlossen. Nun wollte ich keinesfalls wieder unverrichteter Dinge abziehen. So entdeckte ich gegenüber ein kleines Geschäft, das von außen gut einsehbar war. Jedenfalls sah ich sofort, dass auf der Theke ein Computer stand. Spontan trat ich ein und erkundigte mich, ob ich bitteschön mal kurz den PC benutzen darf. Der Verkäufer grinste und sagte: na, klar.
Flink nahm ich gleich hinter der Verkaufstheke Platz, wo der Computer neben der Kasse stand. Jetzt fielen mir erst krasse Bilder an den Wänden auf. Unaufgefordert erklärte der Verkäufer, dass es sich hier um einen Pornoladen handelt. Wegen der immer noch stationierten amerikanischen Soldaten auf dem Truppenübungsplatz ist das Angebot notwendig. Sie wären auf das ganz harte Geschäft spezialisiert. Ich machte mir schnell am Bildschirm zu schaffen. Zuerst wollte ich meine E-Mails lesen und schreiben. Der Verkäufer suchte Unterhaltung und bot mir etwas zu trinken an. o. k. ich nahm das Fläschchen Bier an.
Tippen, einen Schluck aus der Flasche nehmen, etwas freuen über das Gelesene.
Am nächsten Tag blühte in dem Dorf der Klatsch. Man konnte sich kaum mehr beruhigen. Hätten doch einige gesehen, dass ich in einem Pornoladen hockte und Bier aus der Flasche trank. Dass aus mir nichts Anständiges in der Fremde geworden sei, darüber gab es keine Zweifel mehr.

