Veröffentlicht: 02.12.2024. Rubrik: Satirisches
Demnächst
Er ist schon fast wieder da. der Nikolaus! Dieser, den Bildern nach zu urteilen, (die ich bisher von ihm sah), rotnasige, schielende, unmöglich gewandete Typ, der mir persönlich noch nie begegnete, steht bald, vor der Tür (zumindest wurde mir so berichtet).
Er soll wohl einen Sack und in diesem Stoffbehältnis ein Schlaginstrument in Form einer Rute sowie diverse Gaben, der kleinerer Art, dabei haben. In unseren, doch recht liberalen Zeiten, zumindest in der hiesigen Gegend sind Gerätschaften, die der Züchtigung dienen könnten, tunlichst nicht offen sichtbar zu tragen.
Die Prügelstrafe ist schon länger verpönt, nur um das mal in Erinnerung zu rufen.
Nicht nur das dieser Unhold bereit und Willens ist Kinder, manchmal auch Erwachsene zu schlagen, nein, er macht Geschenke vom Wohlverhalten seiner Klientel abhängig. Das ist doch Kommerz auf dem tiefsten Level, „Bist du brav gewesen bekommst du von mir…sonst Züchtigung. Tauschhandel pur, also eigentlich vor der Kaurimuschel!
Sogar meine Schuhe soll ich putzen, sonst steckt angeblich dieser Knilch keine Geschenke hinein. Ich empfinde dies als ziemlichen Humbug (Unfug, Nonsens, Schwachsinn, hirnrissig usw.). Das Schuhwerk welches ich meist in solchen Jahreszeiten trage, sind wildlederne Wanderstiefel. Putzen, möglicherweise gar mit Schuhcreme, pah, da gehen die Dinger doch in Arsch und billig sind diese Teile weiß Gott nicht. Zumindest nicht die, die ich habe, Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass dieser Besuch, eines, mehr als zwielichtigen Typen, einem uralten heidnischen Brauch entspricht und da kann ich, als überzeugter Atheist doch nur leicht vor mich hin grinsen wenn denn dieser Nikolaus, oder welchen Namen auch immer er trägt, vor unserer Haustür stehen sollte.
Freilich, wenn alles stimmen sollte was ich über ihn gehört habe so trägt er auch schwer an einem Suchtproblem, was den Alkohol betrifft. Dies wiederum lässt in mir eine gewisse Empathie aufwallen und macht mich schon etwas nachsichtiger mit dieser armen Suppe. Da bedarf es sicherlich einer Langzeittherapie.
(ORF)