Veröffentlicht: 18.11.2024. Rubrik: Satirisches
Es ist soweit!
Vorhin habe ich es gesehen! Frau Holle hat wieder mal ihre Betten ausgeschüttelt und einiges von dem weißen Zeug liegt jetzt hier auf der Straße und bleibt, so scheint es im Moment, zu allem Überfluss auch noch liegen. Den Hund wird es freuen denn der wälzt sich wie von Sinnen in jedem Schneehaufen so einer da ist. Aber meine Sandalen werden es furchtbar traurig finden. Und ich habe ein gutes Verhältnis zu denen. Ab und an, wenn uns keiner beobachtet, reden wir miteinander. Was soll ich auch machen, die Bäume die ich umarmen könnte sind zum Schutz der nahestehenden anderen Häuser abgesägt worden. Von einer Fachfirma (Baumdienst), für gutes Geld. Was tut man nicht alles damit bei der nächsten heftigen Sturmböe (Windhose), Tornado oder ähnlichem Ungemach, Eigengehölz nicht auf Nachbarimmobilien fällt und irgendwelchen Schaden anrichtet, den man uns im Nachgang anlasten könnte.
Das wollte ich aber gar nicht schreiben. Bleiben wir doch bei den Sandalen. Sie sind vorn und hinten offen, damit Wasser sofort und ungehindert ablaufen kann, falls ich mal in eine Pfütze trete. Pfütze deshalb weil Tsumamis und andere große Wasserereignisse in den letzten Millionen Jahren hier eher nicht vorkamen. Außerdem sind sie, die Sandalen, stets gut belüftet und das kommt einem ehelichen Frieden doch recht entgegen.
Ich habe nun, dieses, mein Lieblingsschuhwerk nicht mehr auf Abruf in die zweite Reihe des Schuhregales verwiesen. Seit heute Morgen sechs Uhr stehen sie ganz hinten, denn für dieses Jahr werden sie voraussichtlich nicht mehr benötigt. Seitdem reden sie nicht mehr mit mir, diese eingebildeten Füßlinge. Was wollte ich eigentlich…Ja, es schneit hier, das erste Mal in diesem Herbst und so uns das Weltklima keinen Streich spielt kommen meine Trekkingsandalen erst nächstes Jahr wieder zum Einsatz. Ich hoffe dass sie eine gewisse Einsicht zeigen in diese klimatischen Verhältnisse.
(ORF)
