Veröffentlicht: 02.11.2024. Rubrik: Unsortiert
Der Kampf in mir
Triggerwarnung: Essstörung
Der Kampf in mir
Es schmeckte gut. Ich nahm mir noch eine Sushi-Rolle. Meine wie vielte war es? Ich hatte schon wieder zu viel gegessen, doch ich konnte nicht aufhören, es war zu gut. Gleichzeitig hasste ich es. In meinem Kopf raterte es, Reis hatte schon so viele Kalorien und dann noch mit Avocado! Ich wollte es nicht aber ich wusste ganz genau wie viele Kalorien es waren. Also satnd ich auf. " Es war wirklich unheimlich lecker, aber ich muss jetzt leider los", hörte ich mich sagen. "Bleib doch noch ein bisschen wir könnten das Spiel vom letzten Mal noich weiter spielen", erwiederte Caroline. Es wäre schön mit Ihnen zu spielen und Spaß zu haben, ich wäre nicht so alleine. Aber ein noch größerer Teil in mir wollte wieder betäubt sein, leer sein, alles musste raus. "Ach viel Dank, wir machen das nächstes Mal, aber du weißt schon ich muss morgen wieder früh raus". Ich verabschiedete mich bei allen und holte meine Jacke. An der Türschwelle umarmte mich Caroline und sagte wie schön es war mich wiedergesehen zu haben. Ich erwiederte es und ging davon.
Es war jetzt dieser Übergang zwischen Herbst und Winter, es war kalt aber noch zu warm für den Winter. Über mir funkelten die Sterne und ich hob meinen Kopf um sie zu betrachten, sie waren wunderschön, irgendwie magisch. Ich erinnerte mich daran was meine Oma mal zu mir gesagt hatte "Gib dir immer genug Liebe, dir alle schönen DInge der Welt Liebe zurüch geben können". Ich wollte es so gerne können, ich wünschte ich würde mich lieben können. Tief in meinem Innern gab es einen Teil der mich liebte, aber es gab auch diesen anderen Teil in mir, der mich inbrünstig hasste und diese alles verschlingende Macht über mich bekommt. Dieser Teil in mir verabscheute meinen Körper und wolltel ihn so dringend ändern. Es war wie ein Kampf in mir, die eine Seite wollte dass ich mich gut fühlte und das Leben genoß, doch die andere stellte sich dieser in den Weg und führte mir immer wieder vor Augen was alles falsch an mir war.
SIe gab mir jedoch auch etwas, denn wenn ich auf sie hörte wurde alles still, meine Gefühle waren taub und ich hatte keine Kraft mehr mich zu hassen. Genau das brauchte ich jetzt auch.
Ich tratt in die Wohnung ein und ging ins Badezimmer. Ich kniete mich vor die Toilette und steckte mir den Finger in den Hals. Es tat weh, meine Augen tränten. Aber ich brauchte die Kontrolle zurück. Etwas in mir schrie und sagte ich solle sofort aufhören, aber es wurde immer leiser. Ich tat es so lange bis alles raus war und ich genauso leer war. Und da kam es, wie eine Erlösung, die Stille in mir, ich fühlte nichts mehr, ich mustte nicht mehr denken, alles war taub, wie ausgeschaltet.
Mein Körper war kraftlos und müde . Ich legte mich in mein Bett und lies mich in die Stille eintauchen, da wo nichts mehr war und alles ruhig in mir war.