Veröffentlicht: 24.04.2024. Rubrik: Unsortiert
ES IST BUNT
Zum Thema „es ist bunt“ 25.10.23
„Hamburg wird bunt“ – Devise einer sich progressiv definierenden Partei. Man setzte voraus, dass es uns allen so recht sei… Mit dem „bunten“ verknüpft ist ein unendliches Lärmen in der Stadt. Man redet sehr laut, aus allen Ecken schreit jemand oder macht noch lautere Musik. Mir gefällt diese Art von „bunt“ gar nicht.
Ich möchte meine Bedürfnisse nicht negieren müssen. Ich liebe die Ruhe, die ist mir heilig und Religeon. Und ich liebe den Herbst mit seiner milden Buntheit, dIe Laubfärbungen, die wechselnden Himmelsstimmungen, die verschiedenen Früchte.
Diese Buntheit unterscheidet sich von der des Sommers, wo alles in Hülle und Fülle bunt blühen kann - lebendig -. Im Herbst ist es eine Buntheit, die auch Vergänglichkeit andeuten kann.
Ganz anders der Frühling, wo „Erwachen“ zu spüren ist, wo man sich immer wieder wundert, wie die Natur immer wieder aus sich selbst heraus ins Leben – ins sichtbare Leben – kommt. Denn unterirdisch lebt sie ja ständig, selbst wenn kein Wurzelwerk sichtbar ist – jedes Jahr also ein Wunder des Werdens.
Und dieses Werden bleibt eine hohe elementar Kraft, die demütig macht. Wie viele Details haben alle Lebewesen – ob Pflanze, Tier oder Mensch -, die sich immer wieder neu gebären, präsentieren, das alte bewahren und dennoch auch Variationen erzeugen, sei es durch Manipulation, Mutation oder Motivation.
Und können wir den Veränderungen, der Buntheit also, grenzenlos folgen? Unsere Prägung schreit nach dem Hergebrachten, dem Bekannten, will sich geborgen fühlen, wissen „wo es lang geht“. Und die Veränderungen von außen können nicht immer den eigenen Entwicklungen entsprechen.
Der Außenseiter, der Revoluzzer, der Nichtangepaßte, der “Bunte“ wird also verfemt, angegriffen.
Toleranz? Wo beginnt die und wie sieht sie aus? Und muß die ausgenutzt werden?
„Die Freiheit des einen hört da auf wo sie die Freiheit des anderen verletzt.“