Veröffentlicht: 08.04.2024. Rubrik: Satirisches
Ein frühlingshaftes Wochenende
Selbst der verschlafenste Zeitgenosse wird es mitbekommen haben: Das letzte Wochenende war frühlingshaft, in manchen Teilen Deutschlands sogar frühsommerlich warm. Was die „Tagesschau" umgehend - bereits am Samstag - zu der Meldung veranlasste, dies sei die Folge des Klimawandels. Das Fernsehen zeigte einen Experten, der die Zuschauer über den Ernst der Lage aufklärte und dazu eine Weltuntergangsmiene aufsetzte. Gar nicht dazu passen wollten die Bilder von fröhlichen Menschen, die sich in Deutschland in der Sonne aalten, sich Eis schmecken ließen und auf Seen oder Flüssen ruderten. Manche besaßen noch die Dreistigkeit, in die Kamera zu lächeln und zu winken. Unerhört. Haben die Menschen keinen Anstand?
Den Klimawandel sollte man ernst nehmen. Er betrifft uns alle. Aber Deutschland ganz besonders. Die Grünen haben vor der letzten Bundestagswahl gesagt, wir sind die letzte Generation, die noch etwas am Klimawandel ändern kann. Und der Frühlingsanfang war schließlich erst am 20. März. Da kann es nicht angehen, dass knapp drei Wochen später schon frühlingshaftes Wetter ist.
Obwohl ...Ich kann mich erinnern, als meine Kinder klein waren - ist schon über 30 Jahre her - hatten wir auch mal einen solch warmen April. Sogar öfters als einmal. Die junge Erzieherin im Kindergarten beschwerte sich damals bei mir im voraus, dass der Sommer dann wohl wahnsinnig heiß werden würde, wenn jetzt schon solche Temperaturen herrschten. Nun, wurde er nicht. Im Gegenteil, er wurde kühl und verregnet. Seitdem ist ein warmer April für mich eher ein Zeichen dafür, dass der Sommer nicht so toll werden wird. Aber was weiß ich schon. Ich bin ja keine Expertin. Und vor 30 Jahren gab es den Klimawandel noch nicht - äh, war er kein Thema, mit dem man punkten konnte.
Wie gut, dass wir heutzutage darauf hingewiesen werden, was Sache ist.