Veröffentlicht: 04.04.2024. Rubrik: Unsortiert
Regentropfen
Dunkle Zeit ist nicht beliebt. Aber Regen und Sturm trotzen ist eine Art Sport, was unendliches Vergnügen bedeuten kann. Aber Regen ist ja soviel mehr. Abgesehen vom Nutzen für den Wasserhaushalt unseres Landes ist er reine Freude.
Auf dem Spazierweg an der Elbe sehe ich die dunklen Wolken aufziehen, die Elbe schäumt – in der Nordsee ist es wohl stürmischer -, das Licht wird zur Traumlandschaft. Und dann prasselt es schon los, gleichmäßiges Begießen aus dem Himmel – himmlisch? Ich habe ja einen Schirm und kann also außer dem optischen Genuß auch die Geräusche unbeschadet genießen. Es prasselt ja nicht, es kommt ergiebig, aber gleichmäßig und zart herunter. Mein Schirm langt nicht, aber das stört mich nicht. Ich liebe den Regen, den Himmel dazu in seiner verklärten Vielfalt.
Und ich erinnere mich an einen Tag im Süden von Rügen. Auf einer Landzunge überrascht mich starker Regen, ich setze mich am Ufer nieder – hülle mich ganz in mein Regencape und genieße die Stille, die stillen Geräusche, die saubere Luft, das angenehme Gefühl hier völlig allein zu genießen. Und ich genieße den Anblick von tausenden aufs Wasser prallender Riesentropfen, die vom Ostseewasser – Oberflächenspannung? - wie Fontänen zurückgeschleudert werden. Die ganze Bucht ist voll von diesen lebendigen Quellen – herrlich – vergleichbar nur mit einem Erlebnis im Winter, als die schneebedeckte Wiese leuchtete als wären Millionen kleiner Teelichter verteilt.
Oder Raureif auf Zweigen, wenn die Sonne die Schönheit zeigt und gleichzeitig zerstört.
Beides sind sehr kurzfristige Phänomene – wie alles??