Veröffentlicht: 27.02.2024. Rubrik: Unsortiert
der Schrei
Der Schrei
Ein Bild von Munch, bei dem mir klar wird, wie wenig Worte auszudrücken imstande sind – der Maler hat das Ausmaß von unermeßlichem Leid, Schmerz und Hoffnungslosigkeit dargestellt. Jede der darstellenden Künste hat also ihre Stärken, wo andere nur noch Grenzen empfinden.
Ein Schrei weckt mich nachts aus dem tiefsten Schlaf. Nein, ich wache schon früher auf, weil ein Geräusch – an riesiges, zuhauendes Gefieder erinnernd – mich erschreckt. Was war das? Man hört etwas wie Kampf – und es klingt wie ein Kampf um Leben und Tod. Und nach kurzer Zeit dieses Gerangels dieser Schrei, den ich wohl nie vergessen werde, Es war ein Schrei aus dem innersten Wesen, ein Schrei aus tiefstem Gedärm von irgendwas oder irgendwem, man spürte das Verenden von etwas, der Schrei so dumpf und tief und wehklagend verlief sich, als liefe ein Wesen zum Sterben in unerfindliche Geheimwelt.
Würde ein Mensch auch so wehklagen? Was war es wirklich? War es vielleicht ein Eichhörnchen oder Kaninchen, das von einem Falken oder Bussard geschlagen worden war? Oder war es etwa das Wehklagen, als dieses gemarterte Wesen vom fliegenden Feind wegtransportiert wurde?
Oder war es ganz anders? Jemand erzählte, hier seien viele Eulen unterwegs. War es vielleicht das natürliche Geräusch einer Eule? Wie machen die? Die UHUs vom Namen her könnten vielleicht solche Geräusch gemacht haben.
Aber es könnte noch anders sein. Meine Interpretation des Geräusches am Anfang könnte auch ein Schlagen – vielleicht mit einem Gartenbesen gewesen sein. Also ein Mensch, der eine Kreatur brutal quält.
Nichts kann ich nachverfolgen, aber der Schrei bleibt im Hirn: ausgelöscht, bezwungen, geschlagen ,vergewaltigt, erniedrigt, besiegt – und solche Sachen passieren nicht nur in der Nacht und als fast fantasierte Erscheinung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!