Veröffentlicht: 18.02.2024. Rubrik: Unsortiert
heldenreise
Schreibwerkstatt zum thema heldenreise – aus schlecht mach gut 7.9.20
Schlechte Erfahrungen gemacht, alter Wunsch nach Studium tritt hervor. Sozialpädagogik, dann hätte man beim Helfen eine Institution hinter sich und müßte nicht persönlich bluten. Aber wie managen?
Im Harz Leute von Berufsberatung kennengelernt, die voll in die Bresche schlugen, Bafög avisierten usw.
Also los. Aber in HH sah es schwieriger aus, Bafög gab es im Alter von 37 Jahren nicht.
Einen Platz in einer einjährigen FOS hatte ich ohne weiteres in der Tasche.
Meine letzten Tage im Arbeitsleben liefen an, ich wurde krankgeschrieben, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ich bekam das volle Krankengeld, obwohl ich inzwischen arbeitslos war.
Damit konnte ich die Schule beginnen. Das war nicht ganz legal dachte ich und habe mich dann beim Arbeitsamt „gesund“ gemeldet als wir eine Klassenreise machten – und von der Hand in den Mund gelebt. Immerhin hatte ich einige Monate mehr Geld erhalten als erwartet.
Aber die Schule war damals das tollste im Leben für mich – endlich immer etwas vernünftiges zu tun, das Sinn machte. Und vor allem die Erfahrung, daß viele meiner Fragen berechtigt waren. Ich war immer als komisch bezeichnet worden, weil ich alles hinterfragte. Ich zweifelte also immer an mir, bekam hier aber Rückenwind.
Und die tollen Erfahrungen mit Klassenkameradinnen, die ja eine Generation jünger als ich waren, z.B. für Mathe die Vorgehensweise kannten und mir erklärten. So hatte ich letztlich im Abschlußzeugnis nicht nur in Mathe eine eins, sondern einen numerus clausus von 1,3. Das hat mich ein Stück stolz gemacht.