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5xhab ich gern gelesen
geschrieben von Ernst Paul.
Veröffentlicht: 07.10.2023. Rubrik: Historisches


Das Lächeln der Uhren

Hermann Goertz brauchte 1892 keine „künstliche Intelligenz“, um eine astronomische Kunstuhr zu konstruieren und zu bauen. Er besaß ein überdurchschnittliches hohes ingenieurtechnisches Wissen, das ihm befähigte, dieses Kunstwerk der Superlative zu bauen. Und er besaß die Ausdauer und die Kraft, über 30 Jahre seines Lebens in den Bau dieser Uhr zu investieren. 1925 vollendete er dieses Meisterwerk. Das monumentale Gehäuse besteht aus Mahagoniholz. Es ist 250 cm hoch, 150 cm breit und 50 cm tief. Aus über 1.756 Einzelteilen bestehen Uhrwerk und Zifferblatt. Das kunstvoll gestaltete Zifferblatt umfasst acht Einzelzifferblättern. Hier werden unter anderem die Zeit, der Wochentag, der Monat, das Jahr, das Schaltjahr, aber auch der Mondlauf, die Mondphase und die Zeiten des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs angezeigt. Nicht auf Ewigkeit, aber zuverlässig bis zum Jahr 2899.

1929 kaufte der Freistaat Sachsen diese Uhr für 15.000 Reichsmark, und übergab sie der 'Deutschen Uhrmacherschule Glashütte' als Geschenk. Seitdem hat sie ihren Platz im Foyer des ehemaligen Schulgebäudes, das seit dem Jahr 2008 das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte beherbergt.
Dieses Uhrenmuseum ist ein spannendes Ausflugsziel im Osterzgebirge. Es präsentiert die über 175-jährige Geschichte der Uhrmacherei in einer multimedialen Ausstellung. Hier werden auf 2 Stockwerken und 1000 m² Ausstellungsfläche mehr als 500 einmalige Exponate präsentiert und multimedial erlebbar gemacht: Taschen-, Pendel- und Armbanduhren verschiedener Epochen, Marine-Chronometer, historische Urkunden, Werkzeuge sowie Fotografien werden kunstvoll in Szene gesetzt.

Meine Frau und ich besuchten kürzlich dieses Museum und waren sehr beeindruckt. Beim Rundgang durch das Museum fällt den Besuchern auf, dass alle Uhren dieser Ausstellung die Zeit 10:10 Uhr anzeigen. Die Museumsführerin erklärte, diese Zeigerstellung soll ein freundliches Gesicht darstellen. Es wird „Das Lächeln der Uhr“ genannt und gehört in die Kategorie „unnötiges Wissen“: Niemand braucht es, keiner vergisst es.

Bei unserem Spaziergang am nächsten Tag auf der Prager Straße in Dresden zog es uns magisch an die Schaufenster der Juweliergeschäfte.
Tatsächlich hatte die Museumsführerin recht: Die Uhren in den Auslagen dieser Geschäfte lächeln.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Nordlicht am 07.10.2023:
Kommentar gern gelesen.
Schöner Ausflugstipp.




geschrieben von marjah am 08.10.2023:
Kommentar gern gelesen.
Super Info über diese Riesenuhr und immer dahinter der Gedanke, dass die Uhren lächeln. Muss ich auch mal drauf achten :-)
LG marjah

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