geschrieben 2018 von Sally (Sally).
Veröffentlicht: 07.11.2018. Rubrik: Nachdenkliches
Somnium Materna Sarina 3. Teil
2. Teil
Sarina Es war an einem der sonnigen Tage hier in Somnium Materna als ich mit Sarina umher streifte. Ich war schon eine Zeitlang hier und begann mir sorgen zu machen, da mein Urlaub sicher schon um war. Aber es gab hier noch so viel zu entdecken und zu lernen für mich, das es mir schwer viel zu gehen. Außerdem wollte ich die Gastfreundschaft nicht über Gebühr beanspruchen. Sarina brachte mein Weltbild einmal mehr ins schwanken. Die Zeit an diesem magischen Ort läuft anders. Was in unserer Welt ein Jahr ist, ist hier noch nicht einmal ein Tag! Bei dem Wort Gastfreundschaft war Sarina mehr als amüsiert. Ich begriff was sie meinte mit den Worten Zu Hause. Jeder von uns hat ein Geburtsrecht aus diesen Ort, wer ihn sucht wird immer Willkommen sein. Ich kann bleiben solange ich möchte, aber ich erhielt auch die Botschaft, den Menschen von diesem Abenteuer, der Reise zum Sinn meines Lebens, in meine Welt zu tragen. Viel mehr Wesen sollten ihr Leben hinterfragen, denn Sinn und ihre eigentliche Berufung finden. Damit das alte Wissen und die alten Wesen wieder sichtbar werden können. Aufmerksam hatte ich Sarina Worten gelauscht. Überglücklich der ständigen Zeitnot entronnen zu sein entspannte ich mich. Aber es stieg auch eine Erinnerung in mir auf. Es gab einen väterlichen Freund in meinem Leben. Wir waren eng verbunden. Leider wurde er sehr krank, ich besuchte ihn häufig und war entsetzt über den schnellen Verlauf. Irgendwann setzte ich mich wieder zu ihm ans Bett. Er begann zu erzählen und das was ich hörte ängstigte mich. Ließ mich noch mehr Sorge um meinen Freund haben. Allerdings beneidete ich ihn auch ein wenig um diese Erlebnisse. Sein Bett stand am Fenster, da es sich um große, bis zum Boden reichende Elemente handelte, hatte er einen uneingeschränkten Blick in seinen Garten, den er und seine Frau immer mit viel Liebe gepflegt hatten. Er erklärte mir das Feen, Elfen und Trolle in seinem Garten lebten. Er deute mal hier und mal dort hin. Dort an dem Baumstumpf sei der Eingang der Trolle. Er beschrieb mir die kleinen Kerle im Detail. Hinten bei den Azaleen, blühen sie dieses Jahr nicht besonders prächtig, wohnen die Elfen und dort aus dem Rosenbogen tritt manchmal die schöne Zauberin. Sie ist groß, trägt ein Kleid das aussieht als sei es aus gesponnenem Licht. Strahlend weiß ist es. Manchmal spricht sie zu mir, dann geht es mir gleich besser. Doch leider verstehe ich ihre Sprache nicht. Während ich dieser Erinnerung nachhing, gingen Sarina schweigend neben mir durch den Wald. Wir kamen auf eine Lichtung und plötzlich ging mir ein Licht auf, nein, wohl eher eine ganze Stadt an Lichtern. Sarina lächelte gütig und nachsichtig. Daran das sie meine Gedanken erfasst war ich ja bereits gewohnt. Ich sah sie durch die Augen meines Freundes und erkannte sie wieder.
Die Herrin trägt Kleider die wirklich wie gesponnenes Licht aussehen, mal in Rot, mal in Grün, Blau oder anderen Farben. Eigentlich habe ich noch nie zweimal die selbe Farbe an ihr gesehen. Sofort bestürmte ich sie mit Fragen. Sarina forderte mich auf mich zu setzten. Sie ließ sich ebenfalls im weichen Moos der Lichtung nieder. Schmetterlinge um schwirrten uns, es lag eine unglaublicher Zauber in der Luft. Tief atmete ich ein, gespannt auf das was kommen sollte. Es ist so, das alte Volk zeigt sich manchmal den Menschen wenn sie in Schwierigkeiten sind. Es waren weder Halluzinationen, noch Nebenwirkung starker Medikamente. Meinem Freund wurden viele hilfreiche Hände gereicht. Leider verstand er die Sprache nicht, sonst wäre er heute wohl noch am Leben. Die Geschöpfe sind die Hüter dieser magischen Welt alles Leben dieser Welt, egal in welcher Form, Tiere, Pflanzen... Sie kennen ihre Heilkraft. Sarina kann all diese Kräuter nutzen um Heilung zu bringen. Sie war im Garten meines Freundes, da er und seine Frau alles hatten was er benötigt hätte um gesund zu werden. Der Garten war die große Leidenschaft der Beiden und sie hatten eine grüne Oase in der sonst so tristen Siedlung aus Stein und Beton geschaffen. Dankbarkeit veranlasste Sarina sich zu zeigen, Dankbarkeit für dieses kleine Stück Natur das mit so viel Liebe gepflegt wurde und so vielen Geschöpfen eine sichere Zuflucht war. Tränen schossen mir in die Augen. Tröstend legte Sarina ihre Arme um mich. „Kein Grund zur Trauer! Das Leben das er führte ist nicht das einzige! Es geht immer weiter, es gibt kein endgültiges Ende!“ Ich sah sie verständnislos an. Hatte ich meinen Freund nicht auf seinem letzten Weg begleitet, nicht die Einsamkeit und Trauer seiner Frau miterlebt, nicht selbst den Verlust gespürt? Liebevoll fragte sie mich was wir Menschen den seien. Der Körper der uns auf der Erde geschenkt wird oder die Seele die in uns wohnt. Ich dachte nach, nach einigem hin und her kam ich zu der Erkenntnis das es die Seele ist die uns aus macht. „ Die Seele mein Freund besteht wie alles um uns herum aus Energie. Hast du schon einmal erlebt das Energie verschwindet?“ Wieder dachte ich nach. Kann Energie verschwinden? Aus Wind, Kohl oder sonstigem wird Strom erzeugt, also Energie. Ich stelle den Herd an koche mein Essen. Dann ist die Energie aufgebraucht, war mein Einwand. Sarina lachte und brachte einen neuen Einwand. Logisch betrachtet ist die Energie übergegangen in die Mahlzeit die man zubereitet. Damit hat dieses geheimnisvolle Wesen an meiner Seite absolut recht. Und auch wenn ich das leckere Mahl verspeist habe, ist die Energie nicht verloren, sondern wird in meinem Körper wieder umgewandelt. Und so weiter und so weiter. Denn ich bekomme dadurch die Kraft etwas zu leisten. Sarina ging aber noch weiter, sie hat gelernt, das alles was wir mit einem bestimmten Gefühl betrachten sich verändert. Wut, Gleichgültigkeit, Liebe, alles ist Energie. Mir schwirrt noch immer der Kopf. Aber hat Think mir nicht den Unterschied mit dem
Blumenfeld gezeigt? Was ich weiß, ist das sich vieles anders Verhält wenn man es mit Liebe tut. Arbeit geht besser von der Hand und gelingt besser. Ehrliche Worte erreichen die Menschen besser als leere Floskeln. Ich muss weiter darüber nachdenken und eigene Erfahrungen sammeln! Wir brachen auf und gingen weiter durch den zauberhaften Wald. Die Bäume waren riesig, manchmal konnte ich kaum die Krone erspähen. Der Boden war so unendlich weich, das Moos muss ewig alt sein. Farne wuchsen so hoch, das sie mir bis zur Schulter reichten. Überall wisperte und raschelte es. Hin und wieder begrüßte Sarina ein Wesen das ich nicht sehen konnte. Sie bemerkte meine Bestürzung, ihre Erklärung war, das ich noch nicht so weit wäre alle Geheimnisse zu erkennen. Es ist wohl noch ein Stück Weg für mich und ich bin sehr dankbar ihn gehen zu dürfen. So wanderten wir zurück und ich dachte über die Dinge nach die ich gehört hatte, als mir plötzlich die Azalee meines Freundes wieder in den Sinn kam. Mir viel beim besten Willen nicht ein welch heilende Wirkung eine Azalee haben könnte. „ Hat sie auch nicht“, antwortete mir die Herrin traurig. Er hat nur die Veränderung der Blume bemerkt die er am meisten liebte. Sie war nur Nutznießer unserer Arbeit, die ganzen Kräuter die wie nie zuvor wuchsen hat er nicht bemerkt. Wieder wurde ich wehmütig, aber der Gedanke das mein Freund nur voraus gegangen ist auf eine andere Ebene der Energie tröstete mich schnell. Es war ein sehr guter Tag für mich! Mein Horizont hat sich erweitert. Ich fange an das Leben mit anderen Augen zu sehen!