Alles wird gut!

Vor einem Weg in eine Ausgrabungsstätte, im Urlaub auf Rhodos (also treppauf, treppab, mit viel Geröllfeldern dazwischen, zog ich mir meine, eigens für derartige Wanderungen gekauften, schwarzen Trekkingsandalen an. Ging nicht so einfach wie ich das sonst gewohnt war. Da musste ich einstellen, dort Riemchen lockern und mit Entsetzen wurde mir klar, dass meine Füße auf einmal zu groß für diese Beschuhung waren.
Vielleicht geschwollen von dem häufigen Gelaufe zuvor?

Da fiel es mir plötzlich wie Schuppen aus dem Bart (zumindest von da können noch welche kommen) Vor reichlich zwei Jahren hatten meine Frau und ich urplötzlich mit dem Rauchen aufgehört. Ich weil ich meine Gattin in der Flucht vor der Sucht unterstützen wollte, ich ihre moralische Stütze war, um das einmal so zu formulieren, sie weil sie länger und vor allem gesünder leben wollte sowie des eingesparten Geldes wegen. Die Knete haben wir aber für anderen Larifari ausgegeben z.B. für Süßigkeiten mit denen wir das fehlende Nikotin substituierten (ersetzten). Wir waren standhaft und hart gegen unsere Versuchung mal eine oder mehr, zu qualmen. Leider setzten wir innerhalb kürzester Zeit zusätzliche Kilo an. Schon jetzt gehe ich nur noch seitwärts durch unsere Eingangstür.

Jedenfalls schlussfolgerte ich das sogar meine Füße zu fett für das sandalöse Schuhwerk geworden waren. Nachdem ich einige Kilometer durch das unordentliche Umfeld gehutscht war bildeten sich die ersten Blasen und schmerzten auf einer Skala von eins bis zehn durchaus mit einer beachtlichen 8.
Das berichtete ich der besten Gattin, wobei ich ein weinerliches Stöhnen unterdrückte.
Zuerst war die Ehefrau baff denn sie hatte noch nie gehört das Nichtrauchen Fett bzw. Speck auf den Gehwerkzeugen zur Folge hatte. Dann wurde ihr Blick drohend und sie zischte mir zu: „Du hast doch nicht etwa meine Sandalen, die ich mir vor kurzem heimlich kaufte und die den deinen recht ähnlich sehen mit deinen unegalen Quanten sinnlos geweitet, die passen mir ja nie wieder, sind immer zu groß, muss mir schnell neue Quanten zulegen. Du, du Schuhbarbar du“
Und der Leser wird lachen, es war tatsächlich so, ich hatte die falschen Schuhe getragen. Ich schlüpfte in meine und siehe da, alles war gut, also in Ordnung! Mir fiel ein großer Stein. Ich brauchte nicht wieder mit dem Rauchen anzufangen und würde vielleicht die Hundert bei guter Gesundheit, also ohne Lungenkrebs erleben.
Nun blieb nur noch eins, den ehelichen Frieden wieder herstellen. Also genehmigte ich ihr den Kauf eines Schuhs, bei freier Wahl ob links oder rechts denn ein ganzes Paar hätte doch ein zu tiefes Loch in unsere Finanzen gerissen. (ORF)

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