Veröffentlicht: 20.06.2018. Rubrik: Menschliches
Ein Telefongespräch
„Hallo Carla, hier ist Sofia. Hoffentlich störe ich nicht, aber ich muss dich unbedingt anrufen. Du warst doch immer meine beste Freundin…“
„Hallo Sofia! Nein, du störst nicht. Was ist denn passiert? Du weinst ja!“
„Ja… (SCHLUCHZ)… Kurz nachdem du aus unserer Stadt weggezogen warst, verliebte ich mich in einen Mann und war bis jetzt mit ihm zusammen. Ich war glücklich mit ihm. Leider sprach er aber nie von Liebe. Heute habe ich ihn schließlich gefragt: ‚Liebst du mich?‘ Da hat er den Kopf geschüttelt.“
„Auweia. Aber so etwas bleibt niemandem erspart. Niemandem! Auch ich habe das erlebt. Zuerst war ich am Boden zerstört. Aber bald darauf habe ich einen viel Besseren kennengelernt – meinen jetzigen Partner – und dachte: ‚Gut, dass ich den anderen gerade noch rechtzeitig losgeworden bin!‘“
„Ich war fest davon überzeugt, dass mein Freund mich liebte und es nur nicht ausdrücken konnte. Wie er meinen Namen aussprach! ‚Du heißt wie meine Geburtsstadt‘, sagte er.“
„Wie bitte? Sofia? Die Hauptstadt von Bulgarien?“
„Ja, da kommt er her.“
„Warum hast du das denn nicht gleich gesagt? Jetzt gehst du sofort zu ihm und sagst, dass alles ein Missverständnis war! Bulgarien gehört nämlich zu denjenigen Ländern, in denen ein Nicken Nein bedeutet und ein Kopfschütteln Ja!“