Veröffentlicht: 02.11.2021. Rubrik: Persönliches
Der Hundeflüsterer
Hierorts werde ich der Hundeflüsterer genannt. Es wäre vermessen mir zu unterstellen ich könne besonders gut mit Hunden umgehen. In keinster Weise, sonst würde ich für meinen vierbeinigen Kumpel keine Hundeschule brauchen. Unser Umgang ist ein ganz normales Geben und Nehmen. Macht der Fellträger seine Sache gut, oft auf Befehl, bekommt er Streicheleinheiten und ein dickes Lob. Mache ich als Hundeführer meine Sache gut wird mir nicht ans Bein gepinkelt und zumeist stupst mich seine feuchte Nase, freundlich, an. In meiner Vergangenheit war ich bei der Luftwaffe ein Unteroffizier. Ein klitzekleiner Menschenführer sozusagen, Auf der Uffz. Schule lernten wir Befehle zu erteilen. Deutlich, energisch und möglichst laut. Also wollte ich das gleich nach der Schule in der Praxis mal ausprobieren aber keiner hat hören wollen bis mir klar wurde das Unteroffizier in der speziellen Einheit (Staffel) der niedrigste Dienstgrad war und ich keine Untergebenen hatte denen ich irgendwas befehlen konnte. Das heißt, Kloschüsseln musste ich selbst mit verdünnter Salzsäure schruppen wenn mich der Spieß wieder mal auf dem Kieker hatte und das kam relativ häufig vor. Mit Aufgaben delegieren war da gar nichts. Aber ich komme vom Thema ab. Warum bekam ich den Ruf eines Hundeflüsterers. Lautes Geschrei und barsches Rumgeblöke geht schnell auf die Stimmbänder und um das zu vermeiden erteile ich meine Befehle an den Hund ziemlich leise, hören ja ziemlich gut, die Viechter. Das wurde bald von Mitmenschen bemerkt und so bekam ich meinen Ruf den man auch ganz anders interpretieren könnte. Übrigens, die berühmten Hundeexperten im TV und auch in diversen Büchern lassen sich zumeist nur über ihre Erfolge aus. Zehnmal geklappt, wunderbar ! Das es da zumeist auch n Misserfolge gab darüber schweigen sich die meisten aus. (Informationsquelle unser Hundelehrer). Quintessenz des Ganzen, nicht alles für bare Münze nehmen was einem da so vorgegaukelt wird! (ORF)
