Veröffentlicht: 28.10.2021. Rubrik: Nachdenkliches
Marketing
Mein letzter Urlaub an der Küste des baltischen Meeres, auch bekannt als Ostsee, hat mich nachdenklich und auch betroffen gemacht. Warum bemühen sich berühmte Urlaubsorte nicht noch mehr um ihr Image. Wenn sie dies täten könnten alsbald andere, kaum bis gar nicht bekannte, Gemeinden folgen und vielleicht ihre ersten Urlauber verzeichnen. Ich meine schlicht die Möglichkeit, Werbung für sich über den Hundekotbeutel zu machen, einfach mal beim Kopf (an der Rute) packen. Bisher sind mir nur weiße, rote oder schwarze Plastikbehältnisse untergekommen, die aus einfallslos, uniform gespritzten Entnahmestationen zu ziehen sind. Man tut es und verwendet sie sogar, schon um nicht als Umweltschwein oder als schlecht erzogener Besucher zu gelten. Könnte man nicht, zumindest pro Gemeinde einen flotten Spruch auf dem Beutel unterbringen wie z.B. „das ist eine Hundekackbeutel von Bad sowieso“, ein Wappen und kurzen Abriss der Ortsgeschichte ? Es könnte sich ein neues Sammelgebiet erschließen. Später gerne mit Sammelalben oder ähnlichem. Bisher ist es nur einfach fade und langweilig immer das gleiche auf diesen Beuteln zu lesen wie z.B. „Hundekotbeutel des Landes …“ und nichts weiter. Da fast jeder Tourist, zumindest der, der einen Hund sein eigen nennt, zum Beutel greift (die Hoffnung stirbt zuletzt) ließe sich da marketingmässig doch etwas machen. Nicht zuletzt gäbe es bald eine Sammlergemeinde, Sammlerkataloge usw. Man könnte Dubletten tauschen oder auf Hundeexkrementbeutelbörsen Höchstpreise bei anderen Sammlern erzielen. In den Zeiten der Not, nach dem ersten Weltkrieg hat doch auch fast jede Gemeinde ihr eigenes Notgeld gedruckt mit diversen, zumeist liebevoll gestalteten Grafiken zum eigenen Ort. Sind wir heutzutage dümmer oder weniger geschäftstüchtig ? Das kann und will ich nicht glauben. (ORF)
