Veröffentlicht: 30.08.2021. Rubrik: Unsortiert
Die steinernen Türen
Als der erste Roman erschien, war klar, es würde mindestens eine Triologie werden. Das war 2008. Im Buch hieß es, der Protagonist würde seine Lebensgeschichte an drei Tagen erzählen. Der erste Band trägt entsprechend den Namen: Der Name des Windes – Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.
Klingt ja erst mal ganz schön. Das Buch konnte man auch gut weg lesen. Zwar war der Handlungsbogen etwas zerfasert und ich fragte mich schon manchmal, was eigentlich die zentrale Handlung sein sollte, aber diese vielseitige Welt mit den mysteriösen Figuren, sorgten für genug Unterhaltung.
2012 folgte dann der zweite Band, der sogar so dick war, dass sich der deutsche Verlag entschied ihn zu teilen. Der zweite Band zeigte einem mehr von der Welt, in der die Handlung spielt. Während der Protagonist auf Reisen geht, erlebt er jede Menge Abenteuer. Dabei wirkt jedes Abenteuer für sich abgeschlossen und gleichzeitig trägt es zur gesamten Handlung und vor allem zur Entwicklung des Protagonisten bei.
Außerdem bleiben diverse Fragen offen. Fragen über die Hintergründe und Motivationen diverser Nebenfiguren, was sich in dieser seltsamen Truhe befindet, wie der Protagonist von einem neugierigen Magiestudenten zu einem Kneipenwirt wird und welcher König da umgebracht wird. Schließlich verheißt der Titel, dass der Protagonist einen König umbringen wird. Bislang ist jedenfalls noch kein König aufgetaucht.
Eine Frage, die mich persönlich beschäftigt, ist: Was befindet sich hinter der steinernen Tür in der Universitätsbibliothek? Und was für Gänge und Räume befinden unter der Universität?
Auf letztere Frage hoffte ich zumindest etwas Aufklärung zu erhalten, als ich die Novelle gelesen habe, die von dem Mädchen handelt, das dort lebt. Diese Novelle stellte sich dann allerdings als komplett belanglos heraus.
Nun hat der Autor immerhin einen Titel für den dritten Band bekannt gegeben. Und ich weiß nicht, ob es das Warten besser macht, denn der Titel lautet: Die steinernen Türen.
Das bedeutet, es wird geklärt werden, was sich hinter der Tür in der Bibliothek befindet.
Diese Tatsache macht mich allerdings noch viel wahnsinniger. Denn das schürt meine Ungeduld, dass ich endlich wissen will, was zum Teufel sich dort befindet.
Der erste Band war mir damals von einer Buchhändlerin empfohlen worden. Heute frage ich mich, ob sie das Buch vielen Leuten empfohlen hat und ob sie es bereut.
Seit geschlagenen neun Jahren kann man sich lediglich diverse Fantheorien durchlesen, während man beobachtet, wie sich das Erscheinungsdatum besagten dritten Bandes immer wieder nach hinten verschiebt. Im Moment gilt 2025 für wahrscheinlich. Vielleicht will der Autor aber auch nur mal ein Paar Jahre nicht mehr mit Fragen belästigt werden, da er sonst dem kompletten Wahnsinn verfällt. Und da ist es doch besser, wenn die Leser vor lauter offener Fragen und Warten durchdrehen, als wenn der Autor wahnsinnig wird und das Buch gar nicht mehr fertig wird. Immerhin ist jetzt noch ausreichend Zeit die 2250 bisher erschienenen Seiten noch einmal zu lesen. Denn eins ist klar: Bei so einer komplexen Welt und so vielen Abenteuern, habe ich inzwischen das meiste wieder vergessen. Einzig die Frage, was befindet sich hinter den steinernen Türen, geistert von Zeit zu Zeit durch meinen Kopf.