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2xhab ich gern gelesen
geschrieben 2017 von IXOXO (IXOXO).
Veröffentlicht: 23.12.2017. Rubrik: Satirisches


Kein Parkplatz bei ALDI

Ehrlich jetzt. Das geht doch nicht. Wir haben ein Recht auf so ziemlich alles. Wenn nicht, dann meckern wir. Vielleicht nur so halb-öffentlich, damit es nicht jeder hört.
Aber, KEIN PARKPLATZ BEI ALDI? Das ist schon ein starkes Stück. Das glaubt man nicht, bis man es selbst erlebt hat. Und ausgerechnet direkt vor den vielen Weihnachtsfeiertagen, an denen man nichts, aber auch gar nichts einkaufen kann.
Sollte ALDI nicht im Sinne des Gemeinwohlseins verpflichtet werden, einem willigen Käufer in Not einen Parkplatz anzubieten, nachdem man seinen PKW doch noch durch eine völlig überfüllte Innenstadt gequetscht und sein Ziel erreicht hat? Überhaupt, was machen die Leute hier alle?
Ich habe ja schon vor Tagen alles eingekauft, um die Zeit des Darbens und der Bedrängnis unbeschadet an Leib und Seele zu überstehen. Hoffentlich ist es bald vorüber, das Fest der Freude, oder eher des Wartens auf die Möglichkeit, seine Vorräte wieder aufzustocken für den Fall, dass tatsächlich alle Geschäfte einem drei Tage lang den Einlass verwehren. Oder, wie jetzt gerade, einen Parkplatz. Noch gemeiner; oder sogar unmenschlicher. Alles ist durch unser Grundgesetz geschützt. Wir schützen die Umwelt, steht da; und seit ein paar Jahren noch mit dem Zusatz: und die Tiere. Unsere Weihnachtsgans könnte mich, rein rechtlich, also theoretisch, einfach frech angrinsen, aus der Röhre hopsen und sagen, „ich bin geschützt. Gib mir meine Federn wieder und fahr‘ nach ALDI und kauf‘ dir eine vegetarische Palmölpizza.“
Ohne Parkplatz kriege ich die aber auch nicht.
Aber dann wird einer frei. Dieser Mitbewerber um lebensnotwendige Weihnachtslebensmittel im erschwinglichen Preissegment, von denen man auch gerne mal ein paar mehr kauft, damit es kein anderer tut, schafft es tatsächlich noch knapp vor der angekündigten Ankunft des Erlösers, seinen angeblich Sinai-tauglichen Trecker unfallfrei auszuparken.
Nun kann ich die Kleinigkeit, die ich gestern vergessen habe, noch schnell nachkaufen. Denke ich. Ein Blick ins gestern noch üppig gefüllte Regal, und ein weiterer in die zufriedenen Gesichter der an der Kasse Schlange stehenden Mitstreiter belehren mich allerdings eines Besseren.
Dann fahrt eure Beute doch nach Hause. Fresst sie auf über die nächsten drei trostlosen Tage. Aber meinen Parkplatz kriegt ihr nicht. Ich gehe zu Fuß nach Hause.

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