Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2017 von Christine Todsen.
Veröffentlicht: 19.11.2017. Rubrik: Lustiges


Der Eselsbrücken-Erfinder

Fred hatte einen ungewöhnlichen Job bei einem Verlag. Er erfand Eselsbrücken für Leute, die sich irgendwelche Dinge nicht merken konnten. Natürlich war der Service kostenpflichtig, und jedes Jahr erschien ein neues Buch mit den drolligsten und absonderlichsten Merkproblemen und Freds dazugehörigen Lösungen. Hier einige Beispiele:

SatirepatzerSatirepatzer „Ich bin umgezogen und kann mir meine neue Postleitzahl nicht merken.“ – „Teilen Sie sie in Zahlengruppen oder Einzelziffern auf, mit denen Sie Wörter oder Namen assoziieren. Dann bilden Sie aus diesen Wörtern oder Namen einen Satz – je dämlicher, desto besser.“

„Meine Tante hat die Hausnummer 26, meine Nichte die Hausnummer 27. Wie merke ich mir das?“ – „Sagen Sie sich: ‚Die Tante ist älter, also steht ihr die erste Nummer zu.‘“

„Ich kann mir nicht merken, welcher Monat kurz und welcher lang ist. Der Februar ist ja der kürzeste, und die übrigen haben entweder 30 oder 31 Tage, aber welcher hat wie viele?“ – „Der Januar hat 31 – sagen Sie sich: 'Das Jahr fängt gut an, mit vielen Tagen' –, und danach geht es immer kurz-lang-kurz-lang, mit einer Ausnahme: Juli und August haben beide 31. Sagen Sie sich: ‚Juli und August – lange Sommerlust.‘“

„Ich kann Stare und Amseln nicht voneinander unterscheiden.“ – „Stare haben ein schillerndes Gefieder. Denken Sie an einen Film-Star, das sind ja oft schillernde Persönlichkeiten. Diejenigen dunklen Gartenvögel, die nicht schillern, sind dann eben Amseln.“

Ein einziges Mal verweigerte Fred seinen Rat. „Meine Frau heißt Sabine, meine Freundin Sabrina. Meine Frau soll nicht wissen, dass ich fremdgehe. Ich habe immer Angst, dass ich Sabine aus Versehen Sabrina nenne. Wie kann ich das vermeiden?“ Fred: „Bringen Sie Ihr Privatleben in Ordnung!“ Dafür bekam er einen Rüffel von seinem Chef („Wir sind hier keine Moralapostel!“), wurde aber von der Mehrheit der Nutzer, die die Sache im Internet kommentierten, gelobt – und vor allem von seiner Frau Linda.

Doch auch Fred hatte ein Geheimnis. Er hasste es, von Linda zum Supermarkt geschickt zu werden, und versuchte stets, sich davor zu drücken. Schließlich wurde es Linda zu bunt. „Was ist mit dir los? Hattest du da mal ein traumatisches Erlebnis?“

„Nein, aber… ich bin doch im ganzen deutschen Sprachraum als Gedächtnisgenie bekannt, und da soll niemand sehen, dass ich im Supermarkt immer einen Zettel in der Hand halte, weil ich mir einfach nicht merken kann, was ich kaufen soll.“

counter4xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

geschrieben von Metti am 21.11.2017:

Gibt es diesen Fred eigentlich wirklich? Ich kenne weder meine Autonummer, noch meine Telefonnummern. Und wenn man mich an der Kasse nach meiner Postleitzahl fragt, weiß ich die Nummer meiner EC-Karte nicht mehr.

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

Klein-Grete und der Italiener
Falsche Freunde
Der Lachs des Heiligen
Im Supermarkt
Der Vertrauensbeweis