Veröffentlicht: 31.01.2020. Rubrik: Fantastisches
DAS MÄRCHEN VOM NEIN
Einst gerieten ein JA und ein NEIN in einen gar furchtbaren Streit.
„Und wehe du lügst mich an!“,
drohte das JA gerade dem NEIN, zornig, mit erhobenem Zeigefinger.
„Nein, gewiss nicht“,
antwortete das NEIN demütig, wohl ahnend, was jetzt kommen würde.
„Ja, ja, ja,“ erwiderte daraufhin das Ja.
„Aber nein doch, nein“, versuchte es erneut das NEIN.
Denn was sollten sie schließlich auch anderes sagen.
„Also gut: Liebst du mich noch?“
Und das NEIN antwortete so leise, dass man es kaum verstehen konnte:
„Nein?“
„So, du liebst mich also nicht mehr!“
Traurig und enttäuscht kullerten erste Tränen über JAs Gesicht.
„Aber nicht doch, nein!“,
rief daraufhin das Nein ganz aufgeregt.
Überglücklich fielen sich das JA und das NEIN in die Arme.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute!
Und die Moral von der Geschicht:
„Das Nein eines NEINs bedeutet nicht immer ein nein nicht!“
ENDE
PS: Das kommt dabei heraus, wenn man nach einem Zitat von Tucholsky einen Text über das Neinsagen schreiben soll. Den Text habe ich geschrieben, im Sinne von Tucholsky wohl eher nicht.