Veröffentlicht: 03.10.2019. Rubrik: Historisches
Plastik
Nein, um ein Verbot von Plastiktüten geht es in diesem Text nicht. Sondern um den heutigen Tag der Deutschen Einheit.
Gern wollte ich zu diesem Thema etwas schreiben – aber mir fiel nichts ein! Ich bin im Westen aufgewachsen und hatte als Jugendliche und junge Erwachsene so gut wie keinen Kontakt zur damaligen DDR. Wir hatten dort weder Verwandte noch Freunde. In West-Berlin dagegen lebten einige Mitglieder unserer Familie, und wenn wir die besuchten, geschah das meist per Flugzeug. (Hoffentlich liest Greta das nicht.)
Gerade noch rechtzeitig ist mir jetzt doch noch etwas in den Sinn gekommen. Ende der 1980er Jahre übersetzte ich eine walisischsprachige Kurzgeschichte für einen DDR-Verlag. Die Zusammenarbeit mit dem Verfasser und dem Verlag war sehr harmonisch. Als ich dann die Anthologie mit der Kurzgeschichte in Händen hielt, staunte ich jedoch nicht schlecht: aus dem Wort Plastik war Plaste geworden!
„Ach ja!“, fiel mir dann ein, „so heißt das ja in der DDR.“ Ich akzeptierte die Änderung, denn die deutsche Sprache ist nun einmal regional sehr unterschiedlich. Und wenn ein Verlag aus diesem Grund einzelne Wörter in meinem Text ändert, ist das für mich in Ordnung.
Ärgern tun mich nur Verschlimmbesserungen von Lektoren. Darüber könnte ich Schauerliches erzählen. Umso mehr freue ich mich, dass es hier bei Kurzgeschichten Stories heißt: „Schreib, wie Du willst!“