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geschrieben 2022 von Opa Gerhard.
Veröffentlicht: 14.01.2024. Rubrik: Fantastisches


Die Geschichte, wie ich einmal zum Mond geflogen bin. (Teil 3)

Opa Gerhard erzählt eine Geschichte


(für Kinder ab 5 Jahren; vorlesezeit ca. 7 min)

Die Geschichte, wie ich einmal zum Mond geflogen bin. (Teil 3)


(Diese und andere Geschichten von Opa Gerhard, manche auch zum Anhören, findest Du auch bei:
OpaGerhardErzaehlt.wordpress.com )

Wenn Opa Gerhard eine Geschichte erzählt, dann entsteht sie oft erst während des Erzählens. So weiß ich oft, während ich gerade einen Satz ausspreche, nicht, wie der übernächste lauten wird. Diese Geschichte hier habe ich nicht nur während des Erfindens zugleich erzählt, sondern auch noch via Mikrofon in statu nascendi aufgezeichnet. Und jetzt erst schreibe ich sie nieder, genau so wie damals erzählt. Man möge mir also die oft eigenwilligen Satzkonstruktionen und Formulierungen nachsehen. Wenn ein Satz ohne Verzögerung dem nächsten folgen muß, so bleibt keine Zeit für eine wohl gesetzte Formulierung.

Tja, jetzt will ich euch den dritten Teil erzählen. Also passt genau auf. Am ersten Tag, das war ja mein Geburtstag. Da hatte mir Papa die Rakete geschenkt. Und wir starteten noch am Geburtstag.

Und gestern, am zweiten Tag, da flogen wir, flogen wir, flogen wir. Naja, ich habe zum zweiten Mal in der Koje geschlafen und gerade bin ich wieder aufgewacht.

Und was glaubt ihr, was ich sehe, als ich zum Fenster hinaus schaue? Ihr glaubt es nicht, über das ganze Fenster, über den ganzen Himmel, quer rüber, nein, keine Sterne sah ich mehr. Da war kein dunkler Nachthimmel mehr, kein einziger Stern war zu sehen, der ganze Himmel war bedeckt mit dem Mond, überall Mond! Und ich sah schon die großen Berge vom Mond und die Täler. Und mein Papa sagte: "Ja, wir landen jetzt bald. Wir sind schon weit geflogen und du musst dich jetzt wieder anschnallen auf deinem Sitz. Wir werden in absehbarer Zeit landen und da muss man angeschnallt sein, auf jeden Fall! Und außerdem, sicherheitshalber, werden wir jetzt unsere Astronautenanzüge anziehen vor der Landung. Man kann ja nie wissen ... Und du weißt ja, wenn wir Luft verlieren würden aus unserer Rakete, das wäre ja ganz gefährlich. Deshalb ziehen wir sicherheitshalber unsere Astronautenanzüge an." - "Ja wo sind denn die?" - "Die, die sind hinten in der Werkzeugkammer und in der Vorratskammer. Da geh mal nach hinten, du siehst ja gleich, welches der kleinere ist. Den kannst du anziehen, den kleinen. Und wenn's nicht gut klappt, dann helf' ich dir. Sag mir das einfach. So haben wir's dann auch gemacht. Und Papa hat den großen Anzug angezogen, ich hab den kleinen Anzug angezogen. Papa hat kontrolliert, ob ich alles richtig mache. Zum Schluss hab ich den Helm aufgesetzt und dann hat Papa auch noch mal kontrolliert und wir haben uns beide auf unseren Sitzen danach festgeschnallt.

Ganz groß konnte ich schon die Berge sehen und dazwischen auch Ebenen mit verschiedenen Farben. Manche waren etwas rötlicher, andere etwas gelblicher, auch welche Gebirge und Felsen hat's gehabt, die einfach nur grau waren. Und sogar zwischendurch hat man gesehen, dass da Vulkane sind. Nein, keine mehr, wo Lava heraus kam. Die waren alle schon erkaltet. Aber man sah noch von der Form her, das war früher mal ein richtiger Vulkan.

"So, jetzt wird's gleich ein bisschen unruhig werden", meinte der Vater, "und halte dich gut fest." Und er hat die Raketenmotore wieder auf Hochbetrieb eingeschaltet. Und dann drehte er an dem Steuerknüppel. Das hatte er mir erklärt. Wenn er dort dreht und zieht, dann machen wir eine Kurve. Und plötzlich macht er eine Kurve. "Aber er macht ja was ganz falsch", denke ich. Denn plötzlich zeigt unsere Spitze von der Rakete zur Erde. Ganz klein war sie noch zu sehen und der Mond war hinter uns. "Papa, du fliegst ja zurück", sage ich, "Du fliegst ja wieder zurück zur Erde." - "Nein, nein, nein! Wir müssen beim Landen rückwärts fliegen." - "Warum denn das?" - "Wir müssen bremsen und deshalb habe ich jetzt das Triebwerk nach hinten zum Mond, dass wir langsam auf den Mond runter kommen. Sonst geht unsere Rakete entzwei. Und dann heulten auch schon die Motore auf, die Raketenmotore, ganz laut. "Gleich landen wir", rief mein Papa ganz laut, dass ich ihn noch hören konnte. "Gleich landen wir, halt dich fest." Aber ich war ja angeschnallt.

Und dann hat's eine Erschütterung gegeben. Die ganze Rakete hat gewackelt und gezittert. Da wusste ich, wir sind gelandet. Und als ich zum Fenster hinaus sah, - sehen wollte, was sah ich? Nix, nichts, nur eine Staubwolke. Vor lauter Staub konnte man gar nichts sehen. Da wusste ich, das ist der Staub, den unsere Rakete mit unserm Raketenmotor aufgewirbelt hat. Jetzt sind wir gelandet!

Ein Weilchen später, da konnte ich auch entdecken, hmm, jetzt hat sich der Staub gelegt. Jetzt kann man wieder zum Fenster hinaus schauen. Und da seh' ich tatsächlich die Berge und die Täler direkt vor mir, ganz nah. Und hier Felsgruppen und dort Steine und hier Sand und was so alles da war. Alles konnte ich genau sehen.

"Wir haben es geschafft", sagte mein Papa. "Wir sind gelandet. So, jetzt kann ich den Motor abstellen und alles kontrollieren. Wir haben noch Luft. Alles ist in Ordnung. Wir können also hier zunächst einmal uns losschnallen und dann können wir ja die Umgebung erkunden." - "Oh ja", sagte ich. Papa meinte, "aber zuerst wollen wir uns doch etwas entspannen. Denn es war doch arg nervenaufreibend. Es langt doch. Und ich bin ja sooo froh, dass alles gut gegangen ist."


Fortsetzung (Teil 4) hier bei "Kurzgeschichten-stories.de" oder bei
OpaGerhardErzaehlt.wordpress.com/wie-ich-einmal-zum-mond-geflogen-bin-teil_4/

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