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geschrieben von Dan Prescot (Dan Prescot).
Veröffentlicht: 31.08.2019. Rubrik: Märchenhaftes


Die Schwestern Teil 2

Stern Maja

Im dritten Jahr nach dem Versprechen der Schwestern, herrschte der König weise und gütig in seinem Reich. Die Zeit der prunkvollen Feste war vergangen und zu sein Hofstaat gehörten die treuesten Ritter und wahrhaftigsten Edelleute die im und jenseits des Reich zu finden waren. Jeder der um Rat oder Gerechtigkeit bat, fand Gehör und Unterstützung. Jeder im Reich war zufrieden und glücklich. Doch gab es Neider außerhalb der Grenzen des Königreiches. Diese beäugten mit Missgunst den stetigen Strom von Siedlern, die angelockt wurden von der Gerechtigkeit und der Eintracht die in des gütigen Königs Reich herrschte. Das Reich blühte und wuchs. Da den Ritter des Königreichs mit Gewalt nicht beizukommen war, jeder stand für den anderen ein, keiner wurde gering behandelt, suchten die Neider die wachsende Macht des Königs zu brechen in dem sie eine List anwendeten. Sie schlossen sich zusammen und ersannen einen niederträchtigen Plan. An den Gestaden des großen Meeres ging die Kunde eines sehr jungen und sehr mächtigen Mädchens, welches wie die gewaltige See war. Mal still und tiefgründig, mal aufbrausend und zerstörend. Die Menschen aus der Umgebung flohen der Urkraft die von diesem jungen Mädchen ausging. Sie beschwor die wilden Tiere des Waldes und die gewaltigen Wesen der Tiefsee. Sie wurde Maja gerufen wie eine der Schwestern aus dem Siebengestirn am Himmel. Doch war es schwer in ihrer Gegenwart zu verweilen, da ihr Gemüt wankelmütig war und sich nur an ihren einzigen Freunden, den wilden Tieren orientierte. Der Bund der Neider sah vor, ihre Freunde zu vernichten und die Schuld dem König zuzuschieben. So brannten sie den Wald um das Haus des Mädchens nieder und töteten die überdauernden Tiere im Schutze der Nacht. Sie verstreuten das Wappen des Königs in der Asche um die Schuld ihm anzuhängen. Schilde, Fahnen und Rüstungen die sie in ihrem aussichtslosen Kampf gegen die Getreuen des Königs erbeutet hatten. Der Plan gelang. Maja tief getroffen von dem nutzlosen Gemetzel an ihren Freunden, erboste und richtete ihr Sinnen und ihre gewaltige Macht gegen das Königreich. Sie verließ ihre Behausung und zog aus um die Grenze zu dem Königreich zu überschreiten. In ihrem Gefolge sammelten sich unzählige wilde Tiere. Bären, Wölfe, Luchse, Dachse, Hirsche und alles was Krallen und Zähne hatte um zu verletzen und zerreißen. Die Neider frohlockten und sammelten ihre vereinten Kräfte um sich in der kommenden Schlacht gegen den geschwächten Sieger zu wenden und stießen im Schutze von Majas Armee im sicheren Abstand hinterher.
Der König wandte sich an seine Gereuen und hielt Kriegsrat. „Freunde, wir sehen uns einer gewaltigen Bedrohung gegenüber der wir kaum etwas entgegensetzen können. Wie können wir gegen die gewaltige Macht der entfesselten Kräfte dieses Mädchens bestehen?“
„Herr, keiner eurer Getreuen wird ruhen, bis die Gefahr abgewendet ist!“ Einmütige Zustimmung aller Edlen und Ritter folgte diesen treuen Worten.
„Dank euch, ihr waren Freunde, doch ich kenne diese Macht zu gut und jedes Opfer ist vergebens. Wir werden mit unseren Waffen und Armeen hinweggefegt.“
„Dann Herr, zeigt uns den Ausweg aus dieser Bedrohung.“
„Wir warten und vermeiden jeden Kampf mit dieser Armee und dem Mädchen.“
„Aber Herr dann wird sie in wenigen Tagen vor unseren Mauern stehen und mit Ihr die Armeen der kriegerischen Feinde die uns belauern und ihr nachfolgen. Diese Mauern werden sie nicht lange aufhalten können.“
„Ich verstehe eure Einwände und dennoch werden wir nicht kämpfen. Jeder Versuch wäre vergebens.“
Die Edlen und Ritter verstanden das Verhalten des Königs nicht, jedoch vertrauten sie vollständig auf sein Urteil, das in den vergangenen Jahren dass Reich zu seiner Blüte führte. In den darauffolgenden Tagen trafen viele Flüchtende aus den Orten die vor der Bedrohung flohen, in dem Schloss des Königs ein. Die Schutzsuchenden wurden aufgenommen und man teilte alles mit Ihnen ohne zu zögern. Doch mit jedem neuen Flüchtling kam Kunde von der Übermächtigkeit des Gegners. Die Angst hing über den Schloss wie eine große dunkle Wolke. Als die Not am größten und die Furcht am schlimmsten war, ging der König jeden Tag unermüdlich durch die Gassen sprach mit den einfachen und verängstigen Leuten und hatte jederzeit ein Ohr für ihre Ängste. Sein Vertrauen in die Gerechtigkeit und sein Mut ließ die Menschen wieder Zuversicht fassen. Seinem Beispiel folgend, begaben sich die Ritter und Edelleute an seine Seite. Am Morgen des Tages als die Armee des Mädchens erwartet wurde, stand der König vor der Mauer zu seinem Schloss und erwartete ihre Ankunft. Seine Getreuen warteten hinter ihm vor den weit geöffneten Toren des Schlosses. In dessen Umfriedung selber waren die einfachen Menschen und Bürger der Stadt. Zuerst verschwanden die Geräusche des Waldes. Dann trat eine einzelne Gestalt in einem weißen Gewand auf die Lichtung. Sie trug ein Stab aus schwarzem Holz in ihrer rechten Hand, an deren Spitze ein klarer Kristall schimmerte. Der Stab war anderthalb mal größer als sie selbst. In fast vollkommener Stille erschien eine unglaubliche Menge an Getier an dem Rand der Gärten die um das Schloss angelegt waren. Die unnatürliche Stille und die bedrückende Angst hingen wie ein Fluch über alles. Der König erkannte die Zeichen.
„Elender, Schänder meiner Freunde bist du gekommen um Gnade zu erflehen? Diese wird dir nicht zuteil!“
„Wie wirst du gerufen, Kundige der Gabe?“
„Ich werde Maja gerufen, doch was nützt dir dieses Wissen? Es wird dich nicht retten!“
„Maja Gabenkundige, was veranlasst dich gegen mich zu ziehen mit einer Macht der ich nichts entgegenzusetzen habe, ausgenommen meiner Demut dir gegenüber?“
„Ich habe schon erwartet das du alles abstreiten wirst. Aber deine Rede von Demut mir gegenüber überrascht mich. Erwartest du Nachsicht?“
„Nicht für mich, was auch immer du mir zu Last legst. Aber diese braven Getreuen und einfachen Leute haben keinen Hader mit dir. Verschone sie, ich bitte dich.“
„Ha, Elender! Nun hast du dich in deiner eigenen Lüge verstrickt! Erkläre mir wie dein Wappen in die Asche meines Waldes und zu den Gebeinen meiner Freunde kommt ohne die Hilfe deiner Getreuen?“
„Das kann ich nicht. Keiner von uns hat deinen Wald je betreten.“
„LÜGE!“
Die riesige Armee Majas schob sich näher an die Eingeschlossenen, als sie den Stab hob und ihn gegen den König richtete. Keiner der Menschen wagte zu atmen. Einige wimmerten aus Angst und wandten sich ab. Ein schriller Pfiff erhob sich über die beiden Lager. Ein Vogel und ein riesiger Schmetterling, beide schienen aus dem Paradies zu entstammen, flogen direkt zu dem König und setzte sich auf seine Schulter. Der König erkannte sie sofort und schloss vor Erleichterung kurz die Augen. Dann als er sie wieder öffnete, erkannte er augenblicklich die beiden Schwestern, die vor drei Jahren sein Leben grundlegend veränderten. Er verbeugte sich:
„Gabenkundige Stella, Edle Luna.“
„Weiser König, wohl hast du gehandelt unserer Schwester nicht die Stirn zu bieten.“
Luna nickte Stella zu, diese drehte sich von dem König zu Maja die das Auftauchen der beiden Schwestern interessiert verfolgte.
„Schwester Maja du bist im Irrtum. Die Gräuel die du dem König zur Last legst, wurden nicht von Ihm begangen.“
„Warum nennst du mich Schwester? Ein weiteres Verzögern um der Strafe zu entkommen?“
„Erforsche dein Herz, du bist unsere Schwester die vor Zeiten von uns getrennt wurde. Wie du sind wir Gabenkundige, wie du gebieten wir über die Tiere. Aber niemals würden wir unsere Freunde gegen die Menschen ziehen lassen. Maja erforsche dein Herz, höre auf deine Schwestern.“

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