Veröffentlicht: 14.12.2017. Rubrik: Nachdenkliches
Die blaue Blume
„Das wichtigste sind die Menschen“ ging es mir durch den Kopf während ich den trüben Himmel betrachtete. Ich wunderte mich über diesen Gedanken, denn ich hielt Menschen bisher für grausame und äußerst eigenartige Geschöpfe.
Konnte es wirklich sein, dass diese eine Begegnung alle meine Vorurteile und schlechten Erfahrungen außer Kraft setzte? Konnte es sein, dass das was ich nun fühlte mir die Augen für das Gute im Menschen geöffnet hatte oder war Liebe bloß eine Illusion die mich blind machte für das was wirklich geschah.
Ich sehe es doch Tag für Tag in den Nachrichten, wie die Menschen nach Macht gieren und nicht erkennen, dass nicht sie es sind die die Macht besitzen, sondern die Macht es ist die sie besitzt.
Mein Blick wanderte auf den Asphalt und das am Straßenrand wuchernde Unkraut, auf einer wunderschönen Blumenwiese würde man es erst nicht einmal bemerken, dann es würde sich langsam verbreiten und schließlich innerhalb kürzester Zeit die ganze Schönheit der Wiese zerstören. Ich glaubte mit uns Menschen verhielte es sich genauso.
Dann traf ich Ihn, es waren seine braunen Augen, die golden schimmerten, wie frische Erde, die an einem Sommertag in warmes licht getaucht wird, durch die ich zum ersten mal eine Seele erblickte. Seine Seele war eine leuchtende blaue Blume von der eine scheinbar unendliche Kraft ausging. Als ich diese Blume betrachtete wurde ich von Liebe durchflutet und ich spürte wie in meinem eigenen Herz ein Samen zu keimen begann.
Durch diese Blume hatte ich erkannt, dass wir Menschen viel mehr sein können als eine schnell wachsende Form von Unkraut. Durch Sie habe ich am eigenen Leib erfahren dürfen wie es sich anfühlt bedingungslos geliebt zu werden und diese Liebe möchte ich weiter geben, das auch andere wachsen können und unser Planet wieder zu blühen beginnt.