Veröffentlicht: 11.06.2019. Rubrik: Nachdenkliches
Mr. Stanley
Nach der anstrengenden Aussprache mit dem Direktor befand er sich ernüchtert in seinem Büro. Wie sollte es weitergehen? Dieser Standort soll aufgegeben werden und er hatte es zu Organisieren und auch die Abwicklung zu Überwachen. Noch zwei vielleicht auch fünf Monate, dann währe hier Schluss. Ja gut ein Großteil der Beschäftigten könnte an den neuen Standort wechseln. Aber Mr. Stanley nicht. Einer der ältesten Mitarbeiter, der schon länger als er selbst im Unternehmen ist. Wie soll er es ihm sagen? Wie wird er es aufnehmen?
Nach längerer Überlegung suchte er ihn in seinem Dienstzimmer auf. Schonend versuchte er es ihm beizubringen, dass das Unternehmen den Ort verlassen werde und für ihn an der anderen Stelle keine Verwendung mehr gäbe. Den einzigen Trost, den er in anbieten konnte, war eine angemessene Abfindung. Er ließ einen Mann zurück, der ihn entsetzt und angstvoll angesehen hatte.
Mr. Stanley war nicht zu beneiden.
Mr. Stanley saß auf einem wackeligen Holzstuhl in seinem Dienstzimmer und starte auf den hässlichen Kalender an der Wand.
Jetzt würde bald Schluss sein. Wo sollte ich hin?
Was würde danach kommen?
Ob es reichen weiß ich auch nicht und für wie lange.
Wofür habe ich die ganzen Jahre gekämpft?
Auf einmal wird man zu den alten Eisen geworfen.
Und die Kollegen?
Es gibt keine mehr, nicht hier!
Es ist Schluss!