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geschrieben 2019 von Benjamin Lehnen (Benjamin Caulfield).
Veröffentlicht: 22.05.2019. Rubrik: Unsortiert


Liegen und starren

Ja so ist das manchmal. Manchmal liege ich da, einfach nur da. Nichts positives. Nichts negatives. Nur komisch, dass aus dem manchmal, langsam aber sicher eine gewisse Regelmäßigkeit wurde. Ich liege da, einfach nur da. Ich spüre es nicht. Ich spürte es schon oft, aber schon so lange nicht mehr, dass es sich anfühlt als hätte ich nie gespürt. Vielleicht habe ich aber auch nie gespürt und mir wird es jetzt erst bewusst. Was es genau ist kann ich nicht sagen. Wie man es eben betrachten will. Es gibt nicht einmal etwas was mich stört oder so ne Scheiße. Manchmal da starre ich. Ich starre, ohne Ziel. Gucke mich nicht um, ich starre. Vergeblich. Ob ich mir was besseres vorstellen könnte, sicherlich. Nur eben sich Dinge zu imaginieren, ist leicht. Leichter als was zu ändern auf jeden Fall. Aber ab hier wird es wenigstens weniger belanglos. Zumindest weniger belanglos als das Leben an sich. Dieses Konstrukt habe ich eh noch nie verstanden. Was das alles soll oder wie es funktioniert. Verstehen kann man es auch gar nicht. Manchen fällt es glaub ich einfach leichter als anderen. So kommt es mir vor. Die Meisten lassen es geschehen und nehmen es hin wie es Ihnen vorgekaut wird und nennen es dann das Leben. Die Bezeichnung Witz finde ich da schon ansprechender. Aber das ist ja alles nichts Neues.
Ich starre nach wie vor. Ich liege nach wie vor. Der volle Aschenbecher auf dem Nachttisch neben mir, trägt nicht gerade zu einem geschmeidigen Duft bei. Ich rauche trotzdem noch eine. Zwei. Drei. Kein Ende. Warum auch. Ich starre weiter. Ich liege weiter. So langsam spüre ich etwas. Nicht unbedingt erfreulich, da ich wahrscheinlich gleich kotzen muss. Habe gut einen im Tee. Auf gut deutsch ich bin voll wie eine Haubitze. Es hilft beim einschlafen, wirklich. Ich liege. Ich starre. Ich rauche. Ich muss mich übergeben aber unterdrücke es. Ich werde müde. Endlich fallen mir die Augen zu. Wohl wissend, dass das Starren und Liegen am nächsten Tag schon auf mich wartet.

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