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geschrieben von francois.
Veröffentlicht: 14.03.2025. Rubrik: Unsortiert


VERMÖGEN

Vermögen mögen zu erkunden in der neuesten Wochengeschichte und dem Dreisatzromab aus meiner Feder:
VERMÖGEN
Mein Ehemann, ein Kaufmann der alten Schule, der sich jedoch stets sehr bemüht, mit der Zeit zu gehen, um, wie er sich mir gegenüber ausdrückt, nicht mit der Zeit zu gehen, sich vom Kaufmann zum Pleitier zu wandeln, hat sich über die Jahrzehnte ein Kleinstvermögen erarbeitet, das er gegen alle Fährnisse eisern, nein, silbrig bis goldig, mit stählerner Hand zusammenhält. Stolz auf diese seine eigene Leistung ist, mir diese auch heute unter meine leider verschnupfte Nase hält, sodass ich deren Vorteile nicht erschnüffeln kann. Vielmehr bei der Vorhaltung sieben Mal heftig niesen muss, was mein Angetrauter als Misstrauensvotum, als Nicht-Anerkennung des Geleisteten betrachtet. So habe ich es keineswegs gemeint, möchte dieses Missverständnis auch nicht im Raum, selbst ohne in einen Raumanzug zu stecken, im Raume stehen lassen. Obwohl, wenn ich ehrlich zu mir selbst und meinen geheimsten Gedanken bin, ich das erarbeitete Guthaben als mickrig, gar als Schlechthaben empfinde. Denn ich muss, bei dem mir bescheiden ausgezahlten Haushaltsgeld, jede Münze dreimal umdrehen, bevor ich diese ausgebe. Kaum jemals mir selbst eine Freude, ein Kleinstvergnügen leisten kann. Nun, an solches gewöhnt man sich im Laufe eines Lebens. Hat es zu akzeptieren. Muss es beiseiteschieben. Sich mit dem Betrachten der herrlichen Wiesenblumen begnügen, die jetzt im Frühjahr die Grasnarbe durchbrechen, Hoffnung auf bessere Zeiten ausstrahlen. Kann sich ja alles zum Besseren wandeln, denke ich, nachdem mir mein Liebster zum wiederholten Male auf seine vermögengenerierenden Fähigkeiten hinweist, die ich zwar einfach nicht teilen kann, dies jedoch nicht zum Ausdruck bringen darf, um nicht eine mehrtägige Verstimmung, weit grösser als das von ihm aufgebrachte Kleinstvermögen, auszulösen. Überlege mir, wie ich ihm durch die Blume mitteilen kann, dass es doch auch ganz anders sein könnte.

Lausche, nachdem sein Eigenlob beim ersten Kaffeegenuss heute Morgen verklungen ist, den Nachrichten und springe, wie von einer Schlange gebissen, von meinem Stuhl auf. Das Wort Sondervermögen bringt mich auf einen genialen Gedanken. Wenn die Politik solches mit einem Federstrich, ganz ohne jede Konsequenzen, in Milliardenhöhe mehrmals aus dem Boden stampfen kann, sollte das meinem Mann, und wenn nicht ihm, so mir möglich sein, Ähnliches in weit geringerem Masse auf die Beine, wenn nicht wenigstens auf die Zehenspitzen zu stellen. Ganz ohne Folgen, wie das meinen Vorbildern aus dem Nachrichtenportal möglich ist.

Zerbreche mir den lieben, langen Tag, ganz ohne dabei einen Schädelbruch auszulösen, den Kopf, wie ich zu diesem haushälterischen Sondervermögen kommen könnte. Den Erbonkel anpumpen? Oder gar diesen in eine bessere Welt befördern, ganz ohne mörderische Absicht, ihn in unserem tiefen Keller einzukerkern, ihn dabei bei lebendigem Körper tot erklären lassen? Entferne diesen Gedanken mit dem Gedankenspachtel. Meine kriminelle Energie reicht bestimmt nicht zur Ausführung einer solchen Tat.

Doch das Denken und die Suche nach dem haushälterischen Sondervermögen lassen mich nicht in Ruhe. Füllen meine tägliche Denkkapazität vollständig aus, sodass ich meinen täglichen Pflichten nicht nachkomme.

Und da, ganz plötzlich, als ob ein Gedankenblitz eingeschlagen, mich erschüttern lässt, die Lösung:
Anstelle der Unmöglichkeit, uns ein Sondervermögen zu erwerben, oder gar zu ergaunern, dabei schön gesetzestreu zu bleiben und statt diesem, ganz das Sonder zu befolgen, mir selbst und meinem Ehemann zu raten, uns der gegenseitigen Liebe zuzuwenden. Dieser ganz ohne sondern zu frönen, uns wieder wie einst im Frühjahr unseres Lebens, uns wie damals mehr als umfassend zu mögen, ganz ohne Sonder, was, so bin ich überzeugt, weit wertvoller sein wird als jedes Sondervermögen. Mehr schmecken wird, uns mit Freude jede Münze nicht nur dreimal, sondern hundertmal umdrehen zu lassen, denn die aufwallenden Gefühle werden unsere Seelen mehr sättigen, als jeder Luxus, den ein privates Sondervermögen ermöglichen würde ...

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Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:

S O N D E R N

Das neue Sondern
Ganz ohne pekuniären
Wiederhallend grollend Donner.

Wonnevoll bar jeden neuen Zolls
Zelebrierend zu geniessen
Liebe den Nächsten
Umfassend lassen.

Nach des Alles Sternen
Greifend dabei es von den Dächern
Den himmelstürmend singend Vögeln
Abgeschaut verkünden lauthals fröhlich pfeifen.

Herzlichst
François Loeb
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Ich freue mich darüber !!

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