Veröffentlicht: 21.02.2025. Rubrik: Unsortiert
PIN-PONG
Eine neue Olympische Disziplin? Wie diese gestaltet ist zu ersportlern in der neuesten Wochengeschichte und dem Dreisatzroman aus meiner Feder:
PIN-Pong
Die PIN VERGESSEN? KEIN PROBLEM!, lese ich im Internet, nachdem ich meine PIN für mein Postfach vergessen habe. Aber, was für eine Katastrophe, nicht nur die PIN für den Zugang zu meinen Mails, nein auch die zum Betreten meiner Wohnung. Und noch tragischer, sonst könnte ich im Hotel übernachten, auch die für den Bezug von Bargeld bei meiner Bank! Und nicht nur das stelle ich fest, auch jene meiner so nützlichen Kreditkarte. Auch der zweiten, derjenigen, die für den Notfall gedacht ist, falls eine abhandenkommen könnte, oder ein Missbrauchsopfer, von wem auch immer, geworden ist.
Und das kam so, stelle ich beim Überlegen, beim Grübeln über diesen misslichen Vorfall fest: Ich habe alle meine PINs, die gesamte Sammlung in einer dreifach gesicherten Mail in meinem Postfach hinterlegt, und merde … dessen Zugangs-PIN ist in meinem Hirn durch das manchmal so nützliche Hirn-Sieb gefallen. Durchgefallen …, wie einst bei der Aufnahmeprüfung zum Gymnasium, ein Manko, das mir noch heute bei jeder Stellenbewerbung anhängt, mir ein permanentes Nachstellwerk in kreischenden Tönen bietet, ohne die Siebtechnik je zu beenden. Nein, eher zu erhöhen, was die so entsetzliche PIN-Geschichte mehr als beweist.
Nun, kühlen Kopf bewahren, predigte mein Grossvater, wenn ich mit meinen Vergesslichkeitssorgen seinen Rat einforderte. Setze mich also, seiner gedenkend an meinen Küchentisch, der zwar winzig ist, jedoch volle Gemütlichkeit ausstrahlt. Braue mir einen grünen Tee, dem ich eine Zwiebelschale beimische, um meine Vergesslichkeits-Trauer in einem Tränenmeer zu ersticken. Erreicht durch eine Zwiebelrüstorgie, die immer resultatsmässig zu 100 Prozent in Erfüllung geht.
Stütze meinen tränenleeren, leichten Kopf in meine zitternden Hände. Überlege scharf. Erhalte aus meiner achtundzwanzigsten Hirnwindung die Antwort, mich an meinen klapprigen Laptop zu setzen und ‘PINs verloren’, in Mehrzahl, beim ChatGPT einzugeben. Tatsächlich kommt in 5 Nanosekunden die Antwort: App PIN-Pong herunterladen, was ich unmittelbar durchführe. Doch wie PIN-Pong ohne Schläger spielen und gegen wen? Gegen mich selbst? Oder gegen andere PIN-Verliererinnen und Verlierer? Ja, das erweist sich als der scheinbar richtige Pfad, denn ich lande in einer Warteschlange am Schalter der Schläger-Ausgabe.
Endlich, nach 17 Nanojahren, bin ich Nummer 1, also beinahe am Ziel. An der Ausgabestelle erscheint ein mächtig muskulöser Mann, bekleidet mit gefährlich aussehenden Pong-Handschuhen. Packt mich, als sei er eine Katzenmutter, an meinem Nacken, schüttelt mich kräftigst durch. Und ich staune nicht schlecht, mit einem die Erde unter mir aufwühlenden Pooonnng entleert sich meine verstopfte Nase, ihr enttropfen hunderte von Nano-PINs!
Gerettet, denke ich megadankbar, danke der Vorsehung. Nun muss ich einzig all die enttropften Zahlen aufklauben und sie der richtigen Stelle zuordnen, was sich leider ... — das Leiden setzt sich also fort — als unmöglich erweist! ...
Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:
P I N - G E L I G
Pin
Was
Für ein
Irrsinniger
Wahn im Sinn.
Zuerst lauthals motzen
Heftig sich zerklotzen
Dann im Vorderhirn
Leis anklopfen.
Pinpin
Vergessen
jeden menschlich
Klitzekleinen Widersinn.
Herzlichst
François Loeb
Das Frühjahr ruft: Bitte meine Homepage francois-loeb com zum kostenlosen und werbefreien abonnieren der wöchentlichen Freitagsgeschichten weiterleiten, oder der Signatur Ihres Mail beifügen, damit Freude bereiten!
Die Wochengeschichte und/oder der Dreisatzroman können stets mit Quellenangabe auf Ihrer Homepage, Ihrem Blog, Ihrem Mailaccount oder in der Vereinszeitschrift kostenlos aufgespielt werden!
Ich freue mich darüber !!
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