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geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 11.01.2025. Rubrik: Satirisches


Der Beginn!

Nackt, schreiend und farblich leicht in Richtung Violett tendierend, wurde ich, in die Wirren des realen Sozialismus geworfen. Wenn es jemand interessiert, es war das Baujahr 54. Ob das am Morgen oder schon des Abends war, vermag ich nicht zu sagen. Sicher, war ich dabei aber ich kann mich partout nicht erinnern. Wenn jetzt jemand mit dem Finger zeigt, da ist er, der neue Kanzlerkandidat, kann ich nur auf mein vorgerücktes Alter verweisen und darauf dass ich seit geraumer Zeit Rente erhalte weil ich eben in meinem Leben genug gearbeitet habe und ich mir diese Rute mit dem Sozialbetrug nicht, ich betone nochmals, NICHT über den Hintern ziehen würde. Doppelte Bezüge und davon ein Geld für Nichtstun, sozusagen. Nö, nicht in diesem Leben und nicht einmal dann wenn ich die höchsten Weihen dafür erhalten würde!
Ab dem Lebensalter von sechs Jahren besuchte ich eine polytechnische Oberschule, zehn Jahre lang, aber die waren so fade und langweilig, dass ich nichts darüber berichten werde. Es kann ja wohl nicht sein, dass Mitmenschen gähnend auf die Bretter (soweit vorhanden) knallen wenn sie während des Lesens wegen Mangel an Aufregung wegdämmern.
Klar, da gab es die Zeit in der ich, zusammen mit vier meiner Mitschüler, auf der Tafel der fünf größten Schlampen dieser, `Ernst Thälmann` genannten Schule stand und auch ein Photo von mir prangte da aber, und ich bin nicht zuletzt stolz darauf, wer von den vielen Mitmenschen hat es geschafft, dass sein Konterfei eine Wandzeitung verzierte. Außer mir und vier andern in dieser Schule keiner, zumindest meines Wissens. Die Tafel wurde später aufgrund von Eingaben durch irgendwelche Eltern, ersatzlos entfernt und da war ich irgendwie traurig darüber. Wieder eine gesichtslose Null unter so vielen. Wenigstens mein Zeichenlehrer hat mein Ansehen etwas hochgehalten, denn zumindest der nannte mich immer ziemlich laut „geistiger Dünnbrettbohrer“. Das war eben noch ein Pädagoge von altem Schrot und Korn, mit Menschenkenntnis, will ich mal betonen. Schon mein Vater hatte bei eben dem Unterricht und Malen konnte dieser Knabe auch noch. Impressionistisches Zeug wenn ich mich zumindest da, richtig zurückerinnere. Schön bunt das Alles und nicht zuletzt war er der Ansporn dass ich viel später mal einen Abschluss als Pressezeichner und Karikaturist machte. Als zweites Standbein sozusagen, Habe ich aber zum Glück nie benötigt, hatte immer Lohn und Brot.
(ORF)
Auszug aus einem Manuskript welches gerade in Arbeit ist. Noch sind alle Rechte bei mir!

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