Bauch, Beine, Po!

Letzten Donnerstag fuhren wir zum Sport. Manche mögen darob lachen, diese „Ollen müssen noch irgendwie herumhopsen, je oller desto toller!“, andere wiederum könnten durchaus Anerkennung oder wenigstens Hochachtung, erkennen lassen. Beweglichkeit sollte schon bis zuletzt erhalten bleiben, sonst macht man es den Bestattern schwer, wenn man nicht aus eigener Kraft in die letzte Ruhestätte springen kann (das sollte witzig sein!). Wer rastet, der rostet und irgendwann, Quieeetsch und aus. Dann kann die Fortbewegung nur noch mittels Rollator oder vielleicht sogar nur noch mit Rollstuhl erfolgen. Das aber nur am Rande.
Frau fuhr. Ich gebe es nur ungern zu aber, sie kann es nun mal besser als ich und kennt sich zudem in der Gegend aus. Auf einer Landstraße wollte sie einen anderen PKW überholen, setzte mehrfach dazu an und unterließ es letztlich wegen häufigem Gegenverkehr (auf der Straße meine ich). Zuerst war es nur ein Herumgeschnecke (Originalton der Gattin) was der, die Fahrer (in) vor uns praktizierte, dann kamen Begriffe die größere Arten aus der Tierwelt bezeichneten, wie lahmer Ochse, langsame Kuh oder ähnliches. Mit zunehmender Zahl der gefahrenen Kilometer wurden die Tiere immer größer, bis wir bei den lahmarschigen Elefanten waren. Auf meinen vorsichtigen Einwand, das wäre eine Fahrschule da vor uns und jeder Fahrer hätte dies doch erstmal lernen müssen bevor er so rasen könne wie sie, schimpfte sie nur „Papperlapapapp, alles nur langsame Idioten da vorn. Und du halte dich raus, du wirst im Dorf nicht umsonst als der `Langsamte Cowboy der Straße` bezeichnet“. Sprach es, wollte wieder überholen und musste es aber erneut unterlassen. Ihr Hals schwoll sichtbar an, das Antlitz überzog sich mit einer ungesunden Röte. Jetzt folgten Begriffe aus dem Fäkalbereich, die ich hier nicht wiedergeben kann. Endlich, irgendwann kamen wir an dem etwas langsameren anderen Fahrzeug vorbei um uns an einer roten Ampel wiederzufinden. Weibliches Zähneknirschen. „War noch nie so lange rot, diese Verkehrsbremse da!“ Endlich grün und wir gelangten wieder überpünktlich an unserem Ziel wo wir entsprechen länger von einer Trainerin gequält wurden. Eine jüngere, geschmeidige Russin, hervorragend zusammengeschraubt, aber schlimmer als der gemeinste, bösartigste Ausbilder (zumeist Feldwebel) die ich bei der Armee erleben durfte. Ich hatte hinterher wieder tagelang Muskelkater.
Das hätten wir uns sparen können, wenn wir gar nicht erst losgefahren wären!
(ORF)

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