Veröffentlicht: 21.12.2024. Rubrik: Satirisches
Weihnachtsfeier in der (Senioren)sportgruppe
Erstmal, bevor jetzt jemand die Nase rümpft. Ich bin einer (ein etwas betagter Knabe) und da beißt kein Nager, egal ob Hase, Maus oder Ratte, einen Teil von ab.
Es ist wie es ist und es ist nun mal so, dass ich vom Alter geplagt bin. Aber im Gegensatz zu vielen anderen stehe ich dazu. Die Weisheit des Alters und so .
Man muss es ja nicht direkt heraushängen lassen dass es mit dem Bücken eben nicht mehr so gut geht, die Krämpfe in den Händen mittlerweile etwas häufiger geworden sind, dass Rückwärtssaltos oder Spagate nur noch heimlich ausgeführt werden. Es würde doch zu befremdlich wirken, wenn man nach solchen Aktionen benommen am Boden liegen bleiben würde oder aber einen x-beliebigen Löffel abgäbe, nicht wahr!
Um mit unserer Existenz, möglichst viele Fremde etwas zu ärgern, dem eigenen Nachwuchs noch lange Einbuddelkosten zu ersparen, haben wir es getan. „Die beste Ehefrau von allen“ (Kishon) und ich sind, schon vor Jahren einer Seniorensportgruppe beigetreten um das unausweichliche Ende, möglichst lange, hinauszuzögern
Das bedeutet nicht mehr oder weniger, dass sich betagte Menschen (von manchen die Alten genannt) auf dem Boden einer, eigens für diese selbstquälerischen Zwecke eingerichteten Übungshalle, gewissen schon fast akrobatischen Übungen hingeben, die Betroffenen, und damit meine ich uns, durch die Kante hoppeln, mit irgendwelchen Stäben herumfuchteln, mit Bällen unterschiedlichster Größenordnung jonglieren um, bei ständig gleicher Musik, gewisse Muskelgruppen zu trainieren bzw. gangbar halten. Ich hoffe nur, diese Musik CD explodiert (ohne Personenschaden!) oder kommt sonst abhanden. Mal ein bisschen Klassik oder Blues, muss doch irgendwie machbar sein, ne?
Ach so, die Weihnachtsfeier. Ich bin zuvor extra eher zu meinem Ehrenamt, damit ich da auch zeitiger abhauen konnte.
Pünktlich zum Mampfen (Schädeln, Essen usw.) sowie Feten! Was tut man nicht alles, um in lockerer Formation, mit anderen älteren, wenn nicht sogar um einiges schon länger auf diesem Planeten umherwandelnden Personen (Mitmenschen!) gut schmeckendes Zeug zu verzehren und gegorenes Zeug in sich rein zu schlappern. Das letztere entfiel für mich. Mein Verhältnis zu C2H6O (Ethanol) ist etwas von Abneigung geprägt, zumindest was mich betrifft.
Bevor jemand fragt, in der Vergangenheit habe ich, einige, unliebsame Erfahrungen gemacht, im Zusammenhang mit, selbstverständlich.
Das ist aber schon geraume Zeit her und müsste seit langem verjährt sei. Wie auch immer, ich habe pflichtschuldigst, dem ständigen Zunehmen der lallenden Unterhaltung diverser Sportfanatiker zugehört und aufgepasst, dass meine Beste es nicht übertrieb. Wir sind dann lieber, ziemlich zeitig, abgedüst, bevor diese Veranstaltung ein Ende, egal welcher Form, nahm. Kurioserweise waren nicht nur Senioren vor Ort sondern auch jüngere Sporttypen gaben sich da die Kante. Sogar Fußballer, Gewichtheber und irgendwelche Yogadamen waren da zugange.
(ORF)