Veröffentlicht: 22.11.2024. Rubrik: Menschliches
Versprochen
Gerädert komm ich an der Bushaltestelle an, gerade noch rechtzeitig, mein Auto ist in der Werkstatt, deshalb musste ich mit dem Bus fahren. Bei der Haltestelle hinter dem Busschild paar Schritte entfernt stand eine Holzbank, ich entschließe mich dort rüber zugehen um dort zu Warten. Neben der Bank in einem Rollstuhl eine alte Frau sitzt, ihr Gesicht mit lauter kleinen Falten übersäht. Ich schaue so herum, mir fällt auf das ein Kleidungsstück hinter dem Rollstuhl runtergefallen war. Spontan hebe ich es auf, als ich es in den Händen halte, eine Weste, höchstwahrscheinlich selbstgestickt. Ich lächelte den ich Stricke auch gerne. Seitlich gehe ich am Rollstuhl vorbei, vorne stehend reichte ich der älteren Dame die Weste. Ich sagte höfflich:“ Ich glaube die gehört Ihnen, so wie es ausschaut selbstgestickt?“ Lieblich lächelte sie mich an:“ Ja, Danke! Das so was noch gibt bei jungen Leuten!“ freute sie sich und fügte hinzu:“ die hab ich vor Jahren gestrickt, wo meine Augen noch gut waren.“ Ich erkläre:“ Wissen Sie, ich stricke auch gerne.“ So kamen wir ins Gespräch. Ich setzte mich neben Ihr auf die Holzbank, angeregt Unterhalten wir uns, eigentlich war es so, sie redete ich hörte zu. Dazwischen fragte ich kurz, wie heissen Sie? Die ältere Dame antwortet: „Frau Eck“ Darauf hin ich knab: „Ich bin Sabine“ Der Bus würde jetzt gleich kommen, unterm aufstehen, verspreche ich:“ Beim nächsten mal können wir uns auch wieder hier treffen, würde mich freuen, den ich hab….. der herangefahrene Bus stoppte meinen Satz. Ich verabschiedete mich von der netten Dame. Einige Tage später konnte ich mein Auto von der Werkstatt abholen, mit dem Bus an der Haltestelle angekommen steige ich aus. Mein erster Blick war gleich die Holzbank, aber leider keine Frau Eck! Langsam gehe ich um die Holzbank herum, hinter der Bank ertappe ich mich dabei wie ich halb gebückt unter die Bank schaue. *Also wirklich, Sabine! Übertreib nicht* sagt mein innerliches zu mir. Ich entfernte mich von der Bank, aber meine Füsse tragen mich nicht, der Wind bremste mich, schien mich zurückzuhalten, nur mein Körper bewegte sich (von selber) Mein Körber, wird warm und kalt, mir fällt auf, in der nähe gibt’s ein Altersheim. Schnell überquere ich die breite Hauptstrasse zur anderen Strassenseite und spurte auf dem schmalen Bürgersteig stadtauswärts los, so nah wie ich dachte war es doch nicht, es war ganz bestimmt ein halber Kilometer. Angekommen am ende des Bürgersteiges, auf der gegenüberliegenden Bürgersteigseite ein grosser Torbogen langsam gehe ich hindurch. Dahinter ein riesengrosser Garten, davor Parkplätze, folgte ich den Weg. Ich öffne die breite Glastüre des Altersheim, stehe im Eingangssaal, nach dem Saal abgegrenzt eine Café Launch, von weiten kann ich paar Stühle und Tische erkennen. Meine Augen suchend :‘Aha, da ist die Empfangstheke, eine junge Frau sitzt dahinter, sichtlich gelangweilt, blättert sie in den vor Ihr liegenden Unterlagen herum. Vor der Theke stehend, die junge Frau blickte nach oben und fragt:“ Kann ich Ihnen helfen?“ Entschlossen fragte ich:“ Wohnt hier Frau Eck?“ Sie dreht Ihren Bürostuhl rüber, legt Ihre Finger an die Tastatur, Ihre Finger schweben darüber, blickt mich an und fragt:“ Sind sie eine Verwandte?“ Meine Gedanken wiederholen *Eine Verwandte* Ich wendete mich ab. Beim rausgehen blickte ich hinunter zur Café Lauch, ganz genau überprüfte ich ob da vielleicht Frau Eck sitzt? Ich erkenne drei alte Damen im Rollstuhl, eine Mittarbeiterin die gerade Kuchen in die Vitrine reinstellt. Ich überlege ob ich jemanden fragen soll, aber irgendwie ist es mir unangenehm, mein ganzer Körber Schwitzt. Ich muss raus hier! Ich renne wieder den schmalen Bürgersteig zurück. Meine Gedanken sagen mir * Oh, ich muss noch mein Auto abholen und dann hab ich noch einen wichtigen Termin! Komm Du musst weitermachen Du musst den wichtigen Termin schaffen!* und spurte zur Innenstadt zurück. Abends auf meiner Kautsch machen sich meine Gedanken selbständig, meine Gedanken reden mit sich selber *Ich hab es schliesslich Versprochen! Jetzt erinnere ich mich wieder! Frau Eck erzählte mir, das sie das Altersheim wechseln will, weil sie dort schlecht behandelt wird. Ich konnte mich erinnern das bei beide Hände an den Handgelenken blaue Flecke waren. Was Tun?* Ich entschloss mich, *ein Brief*,* genau ich schreib einen Brief* Ich nahm von meinem grossen Notizblock ein Blatt und hinter lies eine Nachricht, dann steckte ich Ihn in ein kleines violett farbiges Kuvert. Hoffnungsvoll am frühen Morgen, schmiss ich den Brief beim Altersheim in den Hauspostkasten.
Schönen Gruss Frau Eck,
ich hab mein Versprechen nicht Vergessen Sabine
Stellvertretend an alle Frau Eck's wir haben euch nicht Vergessen In Gedanken Lydia