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3xhab ich gern gelesen
geschrieben von Marianne Lubos.
Veröffentlicht: 17.07.2024. Rubrik: Unsortiert


Chantall und Patrick verliefen sich im Wald

Ein Märchen
Chantall und Patrick verliefen sich im Wald.
Es schneit, aber Chantal und Patrick waren aus dem Alter raus, einen Schneemann bauen
zu wollen.
Es war wieder so ein bescheuerter, langweiliger Abend. Die Eltern lagen beide betrunken
auf der Couch, was sage ich unter der Couch. Die lieben Kinder Chantall und Patrick
wurden gezwungen, das Volksmusikschlagerfestival mit den beliebtesten Sängern und
Sängerinnen im Fernsehen mit anzusehen.
„Jetzt singt auch noch ein Chor.“ klagte Chantall. Immer wenn sie versuchten, das
Wohnzimmer zu verlassen, bekamen sie gleich einen Katzenkopf, trotzdem sie gar keine
Katze hatten.
Chantal und Patrick waren Zwillinge. Sie waren voll in der Pubertät, so wurde die Anzahl
der Pickel nur gerecht verteilt, nämlich durch zwei. Alles wurde durch zwei dividiert.
Im Winter mussten sie sich die Mütze, den Schal und die Handschuhe teilen.
Manchmal waren sie froh, sich die Mahlzeiten aufzuteilen. Aufgewärmten Grünkohl gab es
schon den vierten Tag, angeblich schmeckt er dann immer besser. Ihre Zungen hatten
inzwischen die Farbe angenommen.
Ihr Entschluss stand fest, das vertraute Heim zu verlassen. Sie packten Proviant ein,
außer Grünkohl, aber mehrere Flaschen Bier.
In ihrem Handy gaben sie die Route ein, Ziel „Imbiss“. Chantall schrieb einen
Abschiedsbrief mit folgendem Wortlaut in Schönschrift.
„Wir sind auf dem Jacobsweg, aber ohne Jacob!“
Während des Marsches fingen sie an, sich gegenseitig zu belegen. „Was für eine
Scheißidee, hey, das war deine Idee. Du hörst doch sonst nie auf mich, wieso hast du so
wenig Stullen eingepackt und dann noch mit ekligem Stinker - Käse, womit soll ich die
Flasche Bier öffnen, ich kann nichts sehen, lass uns ein Selfie machen, ach geht ja auch
nicht, Handy ist fast alle!“
Sie klangen wie ihre Eltern nur lauter. Das schreckte die Tiere im Wald auf. Inmitten einer
Lichtung saß ein Wolf und versuchte zu entspannen. Der Wolf sprach genervt vor sich hin:
„Ich glaube, ich spinne, erst kommt diese Tussi mit ihrem roten Käppi mich belästigen.
Mir ist immer noch schlecht von der unverdauten Oma. Jetzt habe ich Durchfall. Dann
kommen auch noch diese lauten, verpickelten Jugendlichen angelatscht. Wobei das
Mädel ganz passabel aussieht, muss ich ja nicht fressen, nur mit meinem Puschel kitzeln.
Ja super, sie haben wenigstens ein paar Biere dabei.“
Mit schmeichelnder Stimme sprach der Wolf zu ihnen: „Nun schaut mal nicht so verdutzt,
habt ihr wieder mal in der Schule nicht aufgepasst, sonst hättet ihr gewusst, dass wir
wieder in den Wäldern mehr geworden sind. Ihr wisst schon, dass in eurem Alter Alkohol
schädlich ist, also her mit dem Bier ohne Diskussion, sonst fresse ich euch auf.“
Chantall stellte sich vor ihren Bruder: hielt ihren Arm ausgesteckt dem Wolf entgegen und
sagte laut und bestimmend, so wie sie es in der Schule in Sozialkundeunterricht gelernt
hat: „Stopp, das möchte ich nicht.“
Patrick sagte etwas leiser „ich übrigens auch nicht.“
Der Wolf nahm die Biere und brummte vor sich hin, „was ist los mit dieser Generation,
alles völlige Weicheier.“
Die Zwillinge setzten sich wütend auf die Wiese und versuchten den Konflikt auf ihre Art
zu lösen, -indem sie nichts machten!
Patrick konnte gerade noch bei Google Maps eingeben „Imbiss“ und so gingen sie weiter.
Nach gefühlten drei Stunden sagte das Handy „sie haben das Ziel erreicht.“
Beide rannten auf die Imbissbude zu, aber schon von Weitem lasen sie das Schild
„biologisch abbaubarer vegetarischer Gemüseteigmantel von glücklichen Feldern selbst
gepflückt.“
„Oh, nein, diesen Fraß will ich nicht“, brüllten sie beide. Sie waren sich einig, lieber zu
verhungern.
Am Tresen tauchte ein Mann in Frauenkleidung auf. „Das auch noch“ meinte Chantall.
„Wie sollen wir sie oder ihn ansprechen, ohne Ärger zu bekommen“? Patrick wusste sich
eher zu helfen:
„Habt es, außer Grünzeug, noch andere essbare Sachen?“
Das Besitzerin des Imbisses schaute entsetzt und zeigte mit dem Finger auf die Gestalt
.hinter ihnen
Der Wolf tauchte volltrunken auf, in der Schnauze ein Kaninchen. „Na, wie wäre es mit
einem Keulchen?" und dabei zwinkerte er den Kindern zu.
Nachdem ein Feuerchen gemacht wurde, verschlungen sie gemeinsam das Kaninchen,
sogar mit Knochen.
Die Zwillinge Patrick und Chantal blieben bei dem Wolf und so gingen sie später in die
Geschichte als Romulus und Remus ein.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Wanda Lismuss am 18.07.2024:

hihi gern gelesen :)




geschrieben von Gari Helwer am 18.07.2024:

Ach was! Da haben also Kinder von trunksüchtigen Eltern, adoptiert vom Wolf, Rom gegründet??? Potztausend! :-))) Lg




geschrieben von Bad Letters am 21.07.2024:

„Wir sind auf dem Jacobsweg, aber ohne Jacob!“. Genial! Herrlich verrückte Geschichte!

MfG
Bad Letters

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