Veröffentlicht: 27.06.2024. Rubrik: Unsortiert
Ein Summen in der Nacht
Fast bin ich eingeschlafen, da höre ich es an meinem Ohr summen. Ich schrecke auf und taste nach der Nachttischlampe. Direkt vor meiner Nase summt eine Mücke auf mich zu. Wild um mich schlagend springe ich aus dem Bett. Vorbei ist er mit der gemütlichen Nachtruhe. Das kommt davon, wenn man kurz vorm schlafen gehen noch einmal durchlüftet.
Ich tigere durch den Raum greife den ersten schlagtauglichen Gegenstand - eine Pappe – und suche Wände und Decke ab. Die ersten Schläge gehen daneben. Kurz ist sie verschwunden, dann summt es direkt um mich herum. Ich schüttele mich und mache auf dem Flur Licht an. Vielleicht kann ich sie ja hinaus locken. Ich strecke einen Arm ins Zimmer, aber es ist keine Spur von ihr.
Wenn ich das Fenster aufmache, dann kommen vermutlich mehr rein, als ich raus jage. Da soll sie doch lieber auf den Flur verschwinden und mich morgen wieder behelligen, aber doch bitte nicht im Bett.
Meinen lockenden Arm ignorierend, entdecke ich sie an der Zimmerdecke. Ich springe auf das Bett, die Pappe bereit zu zuschlagen. Will ich eine tote Mücke im Bett, oder überm Bett an der Decke kleben haben? Wie oft sticht so eine Mücke eigentlich? So wie sie mich angeflogen hat, hat sie es definitiv auf Blut abgesehen.
Nach einer halben Stunde Jagd übers Bett und vergeblichen Lockversuchen auf dem Flur, will ich dann doch endlich schlafen. Ich schalte die Lichter aus und stecke den Kopf unter das Kissen. Den Arm lasse ich demonstrativ neben der Decke liegen, es ist einfach zu warm um sich ganz unter der Decke zu verstecken. Soll sie meinetwegen meinen Arm zerstechen, nur nicht in meine Nase und auch nicht länger um mein Ohr herum summen.