Veröffentlicht: 17.05.2024. Rubrik: Satirisches
Tierische Sinne
Hund muss wohl irgendwie vorherahnen, dass wir ihn die nächsten drei Tage (Dixieland Festival Dresden) in eine Hundepension verbringen müssen. Ich habe ganz bewusst müssen geschrieben, denn ich kann unseren Kumpel kaum missen.
Zum Glück kennt er den Besitzer der Pension. Der war sein Hundelehrer und vor dem hat er noch mehr Respekt als vor seinen Menschen. Und da hat er viel von.
Er ist schon die ganze Nacht wie aufgedreht, kratzt an der Schlafzimmertür, wenn wir ihn reinlassen beleckt er die Nasen seiner Menschen und findet keine Ruhe. Klar tut er uns leid, aber Musik, viele Menschen und ein Hund gehen nicht zusammen vor allem wenn Alf versucht Jazz zu singen. Entweder werden wir auf Lebenszeit engagiert oder des Platzes verwiesen.
Unser bester Freund ist sozusagen die Einsamkeit gewohnt, wir wohnen auf dem Dorf, sind häufig in Wäldern wo auch nicht gerade Menschenmengen anzutreffen sind und außer Wild, welches immer rarer wird, andere Rüden oder hin und wieder einem rumpelnden Müllfahrzeug (im Wohngebiet) ist eigentlich nichts Aufregendes unterwegs.
Die Jäger! Die schon, aber meist hocken sie, gut getarnt auf Leitern (Hochsitzen). Oft sabbern sie vor Begeisterung vor sich hin weil sie demnächst wieder einen, mehr oder weniger zielsicheren Schuss bei Tieren anbringen werden, die sich nicht zur Wehr setzen können, in dieser Situation. Damit nicht ein Waidmann unseren Hund abschießt weil er ihn fälschlicherweise für einen, etwas groß geratenen Fuchs hält, habe ich das Tier immer an einer, gut sichtbaren, Leine. Nicht dass irgendein Hobbyschütze etwas Furchtbares tut und unseren Harzer Fuchs Mix abknallt, einfach so.
(ORF)