Veröffentlicht: 01.05.2024. Rubrik: Menschliches
Der Sklave
Durch die Wüste zog eine Gruppe. Sklavenhändler. Sie waren auf dem weg zum nächsten Sklavenmarkt. Die Sonne stand hoch und brannte gnadenlos auf sie nieder, während sie unbeirrt ihren Weg durch die Nördliche Wüste zogen. Eine Staubwolke kündigte sie bereits aus der Ferne an. Bron, einer der Sklaven, zog bereits seit sieben Sklavenmärkten mit der Gruppe. Er war nichts besonderes, doch dieses mal würde er gekauft werden, das stand für ihn fest. Denn wenn ein Sklave nicht verkauft werden konnte, verliert er den Wert für den Händler. Aber Bron hatte nicht vor in der Wüste zu sterben, doch er hatte nicht mehr viel Zeit, denn schon am nächsten Tag würden sie den Sklavenmarkt erreichen.
Mit den ersten Sonnenstrahlen suchten die Sklavenhändler die vielversprechendsten Sklaven aus, um sie als erstes anzubieten. Bron gehörte nicht dazu. Er musste im Bereich hinter der Bühne warten, bis es Zeit für ihn war. Die Rufe vom Sklavenmarkt hallten über das gesammte Gelände, wärend Stunde um Stunde verging. Als die Sonne bereits ihren höchsten punkt überschritten hatte, war es für Bron endlich soweit. Einer der Sklavenhändler packte ihm am Arm und schubste ihn in richtung Bühne. Seine Ketten rasselten als er Richtung Bühnenaufgang ging. Nun war es an der Zeit sich zu präsentieren. Mittlerweile war es ihm egal ob er Arbeiter, Diener oder Lustsklave werden wurde. Alles war besser als der Tod.
Bron gab sein bestes, eine Aufrechte haltung, demütig gesenkter Blick. Er wollte zeigen das er keine Probleme machen würde. Aus dem Augenwinkel konnte er wahrnehmen das eine edle Dame vor der Bühne stand. Sie winkte den Sklavenhändler zu sich. Sie sprach mit dem Sklavenhändler und zeigte dabei auf Bron. Kurz darauf wurde die Dame auf die Bühne gelassen, wo sie direkt auf Bron zuging. Langsamen schrittes umrundete sie Bron und begutachtete ihn genau. Bron verharrte in seiner Position, er wagte nicht aufzuschauen. Nachdem die Dame ihn ausreichend gemustert hatte kehrte sie zum Sklavenhändler zurück und sprach erneut mit diesem. Der Lärm des Marktes war so laut, das Bron nicht verstehen konnte was gesprochen wurde. Nach einem kurzen Gespräch verließ die Dame die Bühne und verschwand im getümmel des Sklavenmarktes.
Bald schon würden die letzten strahlen der Sonne versiegen, und der Sklavenmarkt würde ein Ende finden. Bron stand noch immer an seinem Platz auf der Bühne. Die Füße schmerzten ihm und seine Hoffnung schwand. Auch dieses mal wurde er nicht gekauft. Nun blieb ihm nichts anderes übrig als darauf zu Hoffen das er die Nacht überlebte und eine weitere Chance erhalten würde.