Herr! Gib mir Hirn

Klar war die Schlange groß (lang) vor mir. Nicht umsonst benannte sich das Kabarett nach einer recht legendären Würgeschlange, der Anakonda. Von der Decke hing auch eine. Wenn das PETA wüsste! Ein Aufschrei und so… Als ich dann dran gewesen bin, gestern den Saal des Landhotels hierorts zu betreten bin war Hirn aus. Zum Glück reichten die Restbestände , die bei mir noch vorlagen durchaus um den Sinn und vor allem Inhalt dieser kabarettistischen Veranstaltung zu verstehen und Pointen auch gekonnt zu beklatschen.
Kultur, hier auf dem Lande? Klar, es gibt auch eine Herbstlese vor Ort, wo weniger und mehr gelungene Texte dem dörflichen Publikum zu Gehör gebracht werden. Das ist jetzt aber nicht der Sinn der Schreibe. Mir persönlich haben die Leute des Kabaretts gut gefallen und auch ohne Mikrofon ihrerseits oder Hörgeräte meinerseits, habe ich alles verstanden. Kam gut rüber wie man so schön sagt und zwar, Alles, obwohl meine Nachbarn eifrig bemüht waren sich über lohnende Wanderziele bzw. Radtouren in der näheren Umgebung zu unterhalten. Ein oder mehrere strafende Blicke aus meinen stahlblauen (stand mal so in einer Personenbeschreibung von mir) Augen ließen sie dann doch verstummen und ich konnte den Abend durchaus genießen der unter dem Motto stand „Im Namen des Hirn“. War auf jeden Fall besser, als Samstagabend vor der Glotze zu lümmeln und sich irgendwelches langweiliges, oft schlecht gemachtes, Zeug reinzuziehen. Früher, als ich noch rauchte, konnte ich wenigstens in den Werbepausen mal verschwinden um mir eine zu gönnen und mich damit über einen öden Abend oder noch mieseren Fernsehinhalt hinwegzutrösten.
(ORF)

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