Veröffentlicht: 25.10.2023. Rubrik: Grusel und Horror
Der Springteufel Teil 3
Nach dem Essen mit seiner Familie im Speisesaal des großen Landanwesens, gestattete Jamies Vater seinem Sohn, dass er sich mit seinem neuen Sammlerobjekt auf sein Zimmer zurückzog. Obwohl Paolo der Hauskoch der Gibsons, als Krönung dieses besonderen Tages Jamies Leibspeise, mediumgebratenes Rumpfsteak in Pfeffersoße mit Bratkartoffeln zubereitet hatte, schäumte Jamie vor Vorfreude über. Endlich konnte er sich dem Springteufel widmen, ohne dass seine kleine Schwester in Tränen ausbrach oder sich jemand anderes von dem grässlichen Aussehen der Narrenfigur angestoßen fühlte.
Jamie saß auf der Kante von seinem Bett und betrachtete das schwarze Kästchen, das neben ihm auf dem gläsernen Nachtischchen stand. Unweit von dem Jungen lag Cherry auf der Bettdecke und spielte mit einem kleinen Plüschpanda. Wie an jedem Abend war der Pudel dem Jungen auf sein Zimmer gefolgt, um etwas Zeit mit ihm zu verbringen. Nach ein paar kurzen Streicheleinheiten wandte Jamie seine Aufmerksamkeit der schwarzen Box mit dem Springteufel zu, worauf Cherry sich eine andere Beschäftigung gesucht hatte.
Nachdenklich nahm Jamie das Kästchen, das aus einem ihm unbekannten Material gefertigt war, in die Hände. Was hatte ihn dazu bewogen sich ausgerechnet diesen kleinen Kasten als Gewinn auszusuchen. Ihm war es nicht möglich gewesen zu wissen, was er beinhaltete. Bloße Neugier konnte es nicht gewesen sein. Vielmehr glaubte Jamie bei seiner Entscheidung unbewusst von etwas geleitet worden zu sein. Vielleicht war es auch einfach der Spürsinn eines Sammlers gewesen, der Jamie den kleinen schwarzen Kasten aussuchen ließ. Wie dem auch war, er war in den Besitz einer einzigartigen Kuriosität gelangt, die es in keinem Spielzeug- oder Comicbuchladen zu kaufen gab. Voller Vorfreude drückte er grinsend den silbernen Knopf an der Seite des Kästchens, worauf dessen Deckel aufsprang, und die grausige Narrenfigur herausgesprungen kam. Wieder ertönte jenes leise Kichern, das wohl bei jedem Zuhörer eine Gänsehaut entstehen ließ. „Der Hammer“, sagte Jamie zufrieden zu sich selbst. „Der Springteufel ist wirklich das Geilste was ich je hatte.“
Auf einmal sprang Cherry, die von dem Plüschpanda abließ, von der zusammengefalteten Bettdecke auf. Die sonst so wohlerzogene Pudeldame verlagerte ihre Vorderbeine und nahm eine Abwehrposition ein. Knurrend zog sie ihre Lefzen zurück, wobei die spitzen Zähne ihres Gebisses zum Vorschein kamen. Es schien, als ob sie sich von der Gegenwart des makabren Springteufels bedroht fühlte.
„Hey Cherry, was ist mit dir, Süße?“, entfuhr es Jamie. Aus dem Knurren wurde feindseliges Bellen. Jamie beobachtete, dass Cherry in die Richtung des Springteufels starrte. „Nein, nicht auch noch du!“ Die Augen verdrehend schüttelte Jamie den Kopf. „Sogar ein Hund kann den Springteufel nicht ausstehen. Zugegeben der Narr hat nicht grade ein Gesicht zu liebhaben, aber das ist genau das, was seine Besonderheit ausmachte.“
Cherry wurde immer aufgebrachter. Bellend drehte sie sich im Kreis und machte Anstallten den Springteufel angreifen zu wollen. Dieses Verhalten passte gar nicht zu der sonst so freundlichen Art der Pudeldame. Es schien, als ob etwas von dem Springteufel ausging, was einen verborgenen Instinkt in Cherry weckte und sie in Rage versetzte. Eilig drückte Jamie die Narrenfigur wieder in das Kästchen und stellte es zurück auf den Nachttisch. „Was ist bloß los mit dir, mein Schatz?“, fragte der Junge, als er seinen Oberkörper hinabneigte. „Beruhige dich wieder! Das ist nur eine Figur, sie springt aus der Kiste, wenn man den Knopf drückte. Mein ganzes Zimmer steht voll von Figuren, die regen dich ja auch nicht auf.“
Nach einer kurzen Weile stellt Cherry das Bellen ein. Sie wurde ruhiger, doch ihr Herz raste noch und ihr Atem ging ungleichmäßig. Jamie stand von der Bettkante auf und hob Cherry auf seine Arme. Er schmiegte sein Gesicht an ihrem krausen Fell und ihr zu zeigen, dass er sie gernhatte. Im Gegenzug leckte Cherry seine linke Wange ab. „Du hast mir eben ganz schön Sorgen gemacht“, sagte Jamie mit sanfter Stimme. „Ich werde Dad fragen, ob es okay wäre, wenn ich mit dir noch einen kleinen Rundgang über das Anwesen mache.“
Mit Cherry auf den Armen verließ Jamie sein Zimmer. Er fand seine Eltern im Wohnzimmer sitzen und erzählte ihnen kurz was geschehen war. Schließlich gelang es Jamie seinen Vater zu überreden, mit Cherry noch ein paar Minuten über das von Sicherheitszäunen umgebene Anwesen, das zum Haus gehörte, spazieren gehen zu dürfen. Als sie über den von sorgfältig gestutzten Bäumen gesäumten Rasen spazierten, war Cherry wieder die Alte. Vergessen schien für sie der grässliche Narrenspringteufel. Jamie hingegen spürte von seiner Magengrube ein ungutes Gefühl aufsteigen, das ihn schlucken ließ.
Nachdem Jamie mit Cherry von dem abendlichen Sparziergang zurückgekehrt war, lieferte er das Pudelweibchen bei seinen Eltern im Wohnzimmer ab und ging dann allein auf sein Zimmer. Sein erster Blick fiel auf das schwarze Kästchen auf dem Glasnachttisch. Die freudige Unbeschwertheit, mit der er dieses Ding bisher betrachtet hatte, war ein Stück weit gewichen. Handelte es sich bei dem Gegenstand nur um einen harmlosen Gruselspaß? Aufgrund von Cherrys absonderlichem Verhalten kamen Jamie erstmals Zweifel. Kurz spielte er sogar mit dem Gedanken, ob er die Box mit dem Springteufel im Müll entsorgen sollte. Dagegen sträubte sich allerdings sein Sammlerherz. Schließlich schüttelte Jamie entschieden den Kopf. Bestimmt hatte Cherry nur einen schlechten Augenblick gehabt, dachte er bei sich. Auch Tiere konnten schon einmal überreagieren. Der Springteufel war ein nicht alltägliches Spielzeug, von dem keinerlei Bedrohung ausging.
Ohne das Kästchen noch einmal in die Hände zu nehmen, machte Jamie sich bettfertig. Als der Junge seinen Schlafanzug anhatte, schlug er die Bettdecke auf und richtete sie zur Nachtruhe aus. Dann machte Jamie die Nachttischlampe an und legte sich in sein Bett. Neben seinem Kopfkissen lag auf der Matratze ein Guardians of the Galaxy Comicbuch das Jamie zur Hand nahm, um darin zu lesen. Wie an jedem Abend kam um kurz nach 21 Uhr noch einmal seine Mutter herein, um ihren Sohn einen Gutnachtkuss zu geben und ihm zu sagen, dass er das Licht gleich löschen und schlafen sollte. Als Ellen Gibson schon im Begriff war das Kinderzimmer zu verlassen, setzte Jamie sich auf einmal schnurgerade auf. „Mom“, sagte er. Lächelnd drehte seine Mutter sich zu ihm um. „Glaubst du, dass ein Gegenstand, zum Beispiel eine Figur böse sein kann?“
Ein nachdenklicher Gesichtsausdruck legte sich auf Ellen Gibsons Gesicht. „Du meinst so ähnlich wie eine Voodoopuppe in der Nadeln gesteckt werden, um einem Opfer Schaden zuzufügen?“
„Ja, im Prinzip schon“, antwortete Jamie.
„Ich denke eher, dass es sich bei einer Voodoopuppe um eine Art Medium handelte, mit deren Hilfe ein Mensch böses Unheil stiftet. Das ein toter Gestand etwas Böses an sich hat, halte ich für unwahrscheinlich. Böse kann nur etwas sein, was für böse Zwecke missbraucht wird.“ Ellen legte ihren Kopf schief und sah Jamie fragend an. „Warum fragst du mich so etwas?“
Überlegend kratzte Jamie sich am Hinterkopf. „Es ist wegen Cherry. Ihr Verhalten war eben so seltsam. So aufgebracht habe ich sie nie zuvor erlebt. Beim Spazierengehen kam mir der Gedanke, dass mit dem Springteufel etwas nicht stimmen könnte.“
„Du meinst der schaurige Narr ist vielleicht von einer geheimen boshaften Lebenskraft erfüllt“, erwiderte Ellen Gibson. Bei ihren eigenen Worten musste sie schmunzeln. „Hast du dir wieder heimlich irgendwelche Horrorfilme angesehen, für die du noch viel zu jung bist? Wir sind hier nicht bei Puppetmaster oder Chucky der Mörderpuppe. So etwas gibt es in Wirklichkeit nicht. Oder hast du mal nachgeschaut? Vielleicht gibt es auch ein Schalter für eine Böse- und eine Guteinstellung, wie es bei jener Treehouse of Horror Episode der Simpsons bei der Krustypuppe der Fall war. Scherz bei Seite. Ähnlich wie deine Schwester mit dem Riesenteddy hast du dir einen Preis ausgesucht, der deinen Wünschen entsprach. Du liebst nun einmal Monster. An die Reaktionen deines Umfelds solltest du deshalb nicht allzu viel Anstoß nehmen.“
„Aber das ist es ja gerade“, erwiderte Jamie. „Als ich mir das Kästchen aussuchte, konnte ich noch nicht wissen, dass es den Springteufel beinhaltet.“
„Dann war es eben dein Gespür für ein ausgefallenes Liebhaberobjekt. So nun ist aber gut! Lösch das Licht, schlafe gut und keine Albträume.“
Ellen Gibson verließ das Zimmer ihres Sohns, bevor dieser noch etwas zu ihr sagen konnte. Seufzend legt Jamie seinen Comic auf Seite. Er löschte das Licht seiner Nachttischlampe, worauf das Dunkel einer jungen Nacht in das Zimmer einkehrte. Jamie legte sich nieder. Noch ein paar Minuten lag er wach auf dem Rücken. Nach einer Weile hatten seine Augen sich an das Nachtdunkel gewöhnt und er starrte zur Zimmerdecke hoch. Schließlich drehte er sich zum Schlafen zur Seite um. Jamie schloss die Augenlider und fand wenige Sekunden später in den Schlaf. Eine fremde Macht, die von außen auf ihn wirkte, sorgte dafür, dass der Junge nicht vor dem nächsten Morgen erwachte.
Es geschah gegen Mitternacht, als ein aus dem Innern kommendes Rütteln das schwarze Kästchen erschütterte. Von dem plötzlichen Geräusch wurde Jamie nicht geweckt. Kaum etwas hätte den Jungen aus seinem Tiefschlaf reißen können. Nachdem der Boxdeckel aufgesprungen war, erstarb das Rütteln wieder. Dieses Mal wurde die Narrenfigur nicht an der Sprungfeder herauskatapultiert. Stattdessen erschienen an den Rändern zwei winzige graue Hände, an denen sich die Gestalt des Springteufels hochzog. Im Dunkel des nächtlichen Kinderzimmers sah sich das teuflische Narrengesicht verstohlen um. Die Augen der zum Leben erwachten Figur verengten sich, als sie auf den schlafenden Jungen haften blieben. Als dieser sich nicht rührte, verzog der Mund des Narren sich zu einem diabolischen Grinsen. Der Schlafzauber, der auf Jamie lag, zeigte seine ganze Wirkung. Zynisch grinsend zog der Miniaturnarr sich weiter an dem Rand der kleinen Kiste hoch. Dort wo sein Torso vorher noch an einer metallenen Sprungfeder befestigt, gewesen war, waren ihm nun Beine gewachsen, von denen er eines über den Rand des Kästchens schwang. Es steckte wie sein anderes Bein in einer für das späte Mittelalter typischen Strumpfhose, die farblich zu dem übrigen Narrenkostüm passte. Nachdem der zu Leben erwachte Springteufel auch sein zweites Bein aus dem Kästchen herausgeschwungen hatte, kletterte er auf die Glasfläche des Nachttischs. Ein aus seiner Kehle kommendes Gurgeln ausstoßend, sprang er von dort einen knappen halben Meter in die Tiefe, wo der Narr mit beiden Beinen auf dem Teppichboden des Kinderzimmers landete. Hier unten sahen sich seine nachtsichtigen Augen noch einmal aufmerksam um. Das Zimmer machte einen aufgeräumten Eindruck. Lediglich unter dem Bett lagen ein paar Dinge wie Buntstifte und Gummitiere herum. Auf seinem Weg zur Zimmertür gab es für den Springteufel keine größeren Hindernisse. Den Auftrag, den er für diese Nacht hatte vor Augen, lief der dämonische Narr los. Kurz darauf stand er vor der Zimmertür, deren Klinke für ihn unerreichbar war. Doch für eine Kreatur, die mit schwarzer Magie erschaffen worden war, stellte eine unverschlossene Tür kein ernsthaftes Hindernis dar. Über die Lippen des fleischgewordenen Springteufels kam das Gemurmel einiger unheiliger Worte, deren Kraft auf die Zimmertür gelenkt wurde. Mit einemmal wurde die Türklinke wie von Geisterhand heruntergedrückt. Mit einem Ruck schwang die Tür ein Stück weit ins Zimmerinnere auf, das groß genug war, damit der Narr problemlos auf den dahinterliegenden Gang gelangen konnte. Seine winzigen Hände zu Fäusten ballend, brachte der Springteufel all seinen Mut auf und lief auf den weitläufigen Korridor hinaus, der mit einem roten Teppich ausgelegt war. Für ein Wesen, deren Daseinssinn einzig bösen Zwecken diente, durfte das Aufkeimen eigener Angstgefühle keine Rolle spielen. Nur seine mörderische Mission zählte für den Narr in dieser Nacht. Unerschrocken zog es ihm daher trotz seiner geringen Größe weiter. Hinter dem Türrahmen zu Jamies Zimmer blieb er stehen, um achtsam in beide Richtungen zu sehen. Das Zimmer des Jungen lag ziemlich am hinteren Ende des Korridors. Nach rechts gab es keine anderen Türen. Nur ein kleines Fenster durch das fahles Mondlicht hereinfiel klaffte in der hinteren Wand. Ein Umstand, der die Entscheidung abnahm, welche Richtung der Narr von Jamies Zimmer aus einschlagen sollte. Darüber hinaus führte eine Art inneres Gespür den Dämonspringteufel, das ihn seine Opfer lokalisieren ließ. So schlich er den nächtlichen Herrenhausgang entlang. Die nächste Tür folgte in wenigen Metern Abstand. Im Gegensatz zu Jamies Zimmertür, stand diese offen. Verstohlen blieb der Narr hinter dem Türrahmen stehen, um in den dahinterliegenden Raum zu spähen. Das Zimmer war in etwa so groß wie das des Jungen, allerdings komplett anders eingerichtet. An den rosa gestrichenen Wänden hingen mehrere Poster auf denen Prinzessinnen aus irgendwelchen Disneyfilmen abgebildet waren. Ein Nachtlicht, das in einer Steckdose brannte, offenbarte mit seinem dumpfen Licht weitere Details. In dem Bett vor einem zugezogenen Vorhang im hinteren Teil des Zimmers lag die Gestalt eines kleinen Mädchens. Ein Stück neben dem Bett saß ein riesengroßer knopfäugiger Teddybär auf einem Holzstuhl. Es sah so aus, als ob das übergroße Kuscheltier über das schlafende Kind wachte, bei dem es sich um Jamies kleine Schwester handelte. Wie ihr Bruder schlief Kathy in dieser Nacht besonders fest. Nichts würde das Mädchen so einfach aufwecken, auch keine Schreie, die durch das Haus hallten.
Nach einer kurzen Beobachtungsphase wandte der Narr sich von dem schlafenden Kind ab, um weiter den Gang entlangzuschleichen. Die nachfolgenden Türen, die alle auf der gleichen Seite der Wand lagen, waren allesamt verschlossen. Seine Fähigkeit aktivierend, die dem Narren das Schlagen von Herzen und das Atmen von Lungen erspüren ließ, blieb er vor jeder Tür stehen, um daran zu lauschen. Hinter keiner der Türen konnte er Anzeichen von Leben ausmachen. Was auch immer sich in diesen Räumen verbergen mochte, in ihnen hielt sich im Moment kein Mensch auf. Nachdem er an der letzten Tür in der Reihe gelauscht hatte, schlich der Springteufel ein Stück weiter über den roten Teppich. Seine spitzen Fangzähne fletschte er dabei frustriert. Das Landhausanwesen war groß und die Kreatur hoffte, dass die Gibsons ihr Schlafzimmer auf der gleichen Etage wie ihre Kinder hatten. Zu dem Umstand, dass sich die Suche nach seinen Opfern zu einer wahren Wanderung für den Narr entwickeln konnte, kam das Risiko, zuerst auf einen Sicherheitsmann zu treffen. Männer, die so wichtig wie Robert Gibson waren, sorgten sicherlich dafür, dass jeden Tag 24 Stunden lang Personenschützer in der Nähe zu ihnen und ihren Liebsten erreichbar waren.
Auf der rechten Seite des Korridors kam ein Geländer in Sicht, das zu einer Treppe gehörte, über die man in das Erdgeschoss des Hauses gelangte. Wenige Meter weiter bog der Gang nach rechts ab. In der Ecke des abbiegenden Korridors, fiel neben einem Tischchen, auf dem eine altmodische Schirmlampe stand, ein ausgestopfter Fuchs ins Auge, in dessen halboffenen Maul ein ebenfalls präpariertes Rebhuhn platziert worden war. Wahrscheinlich handelte es sich um zwei Exemplare aus Robert Gibsons Sammlung von selbstgeschossenen Jagdtrophäen, die von einem Präparator auf diese Weise konserviert worden waren. Was ein passionierter Jäger als dekorativ ansah, mochte auf andere Menschen etwas schaurig wirken. Dem Narren entlockte die mit haltbar gemachten Jagdkadavern dargestellte Szene ein boshaftes Grinsen. Bald würde Robert Gibson zum Opfer einer anderen Art von Jagd werden.
Gerade als der Springteufel seinen Weg zur Gangbiegung fortsetzen wollte, verweilte er plötzlich in der Bewegung. Sein Gespür für Lebewesen verriet ihm, dass sich etwas aus dem anderen Korridor näherte. Leises Tippeln, das sich über den Teppichboden geschwind in seine Richtung bewegte, folgte dicht darauf. Ein Wesen kam auf ihn zu, dass seine bösartige Gegenwart ebenso erspüren konnte und von einem wölfischen Beschützerinstinkt den Gibsons gegenüber in seinem Handeln geleitet wurde. Gewarnt tastete die rechte Hand des Narren zu einer winzigen Waffenscheide, die an seiner linken Seite befestigt war. Finger und Handinnenfläche legten sich um den Griff eines Miniaturdolchs, der genau in die Hand passte. Dann zog er die Waffe heraus, um sie stoßbereit vor sich zu halten. Die Klinge maß nur wenige Zentimeter, war jedoch so scharf wie ein Rasiermesser. Darüber hinaus besaß der Dolch eine Spitze, die dazu gemacht war in Fleisch einzudringen.
(Teil 4 in Kürze)