Veröffentlicht: 01.08.2023. Rubrik: Unsortiert
eine schöne Vorstellung
Eine schöne Vorstellung
wäre, dass der Mensch einen Kreislauf verschiedener Phasen durchlebt, letzten Endes also auch wieder das behütete Wesen im Paradies wird.
Man lebt so vor sich her – wird älter – alt. Und macht sich seine Gedanken.
Als Baby und Kleinkind wurde man gefüttert, behütet, liebevoll fremdbestimmt.
Ich denke daran, wenn ich Eltern mit ihren kleinen Kindern sehe – wie sie dieselben versorgen – und ich empfinde die Berührungen, die die Kinder haben.
Und ich behaupte mal, dass man diese Berührungen niemals vergißt.
Im Alter – wenn man nicht mehr selbst kann – wird es dann ja wieder ähnlich. Viele, wenn nicht alle, Verrichtungen werden von Außenstehenden vorgenommen. Fühlt es sich dann genauso an?
Ich denke im Moment an die zärtlichen Gefühle, wenn z. B. das Baby angezogen, gebadet, gewickelt wird. An die damit verbundene Geborgenheit.
Fühlt sich das im Alter auch so an? Wäre doch ein schöner Kreislauf. Aber sicher kann man nicht sein.
Z.B. haben Schlaganfallpatienten in vielen Fällen Mißempfindungen, wenn sie berührt werden.
Schließt sich also der Kreis doch nicht? Ich wohne in einer Seniorenwohnanlage. Wir haben alle unsere eigene Wohnung, sind autark. Und es gibt Nachbarn, die man nie gesehen hat, die bettlägerig und pflegebedürftig sind – manchmal hört man auch welche schreien.
Der geglückte Kreislauf von Versorgtem zu Versorgern hin zu wiederum Versorgten ist also nicht sicher!