Schwarzer Himmel

Der Himmel ist schwarz, als du auf die Autobahn fährst. Du fährst genau darauf zu. Es führt kein Weg darum herum. Die Straße führt geradeaus in die Dunkelheit und du überlegst, schon mal das Licht ein zu schalten, obwohl es doch eigentlich noch hell ist. Noch, doch du näherst dich unaufhaltsam den schwarzen Wolken. Du wartest, dass die ersten Tropfen fallen.
Im Radio läuft fröhlich Musik, aber du überlegst, ob nicht irgendwo gerade Verkehrsnachrichten, oder der Wetterbericht laufen könnten.
Dann fallen die ersten Tropfen. Klein und kaum hörbar. Du wechselst schon mal auf die rechte Spur und registrierst, dass dich heute nicht so viele Autos überholen, wie gewöhnlich. Die Tropfen werden dicker und schwerer und schon kannst du gerade noch die Rücklichter des Autos vor dir erkennen. Unwillkürlich wirst du langsamer, als ein richtiger Sturzbach vom Himmel kommt. Mit einem kurzen Blick in den Rückspiegel, vergewisserst du dich, ob der LKW hinter dir ebenfalls sein Tempo drosselt. Mit gebührendem Abstand fährt er hinter dir her, aber ein anderer LKW scheint ein langsameres Tempo nicht für nötig zu halten und donnert, trotz angekündigter Baustelle, an dir vorbei. Vielleicht spritzt er auch Wasser auf, aber das lässt sich bei dem vielen Wasser um dich herum nicht beurteilen. Die Straße ist ein wild gewordener Fluss, oder ein unendliches Meer, denn ein Ufer lässt sich nicht erkennen.
Ein Blitz leuchtet zwischen den Wolken auf. Als du die Baustelle erreichst, atmest du etwas auf, denn du weißt, gleich hast du dein Ziel erreicht. Die Autobahnabfahrt ist erreicht. Du folgst der gewundenen Straße durch neu entstandene Bachläufe und überlegst, wie du denn gleich vom Auto ins Gebäude kommst, ohne klatsch nass zu werden.

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