Veröffentlicht: 18.05.2023. Rubrik: Persönliches
Onkel Hans
oder: Die unerklärliche Vorliebe meiner Großeltern für den Namen Hans
Als meine Großeltern, die Lina und der Kurba, sich kennenlernten und alsbald heirateten, sie von deutschen Aussiedlern in Moldawien stammend, im Ersten Weltkrieg dramatisch geflüchtet, er ein gestandenes bayerisches Mannsbild, brachten sie beide einen Sohn Hans in die Ehe. Zur Unterscheidung nannte sie ihren zwölfjährigen Stiefsohn schlicht und einfach 'den Ecklhofer', nach seiner ledigen Mutter, während ihr uneheliches Kind 'der Hansi' blieb. Den gemeinsamen Sohn nannten sie Franz, also so ähnlich wie möglich, weil ein weiterer Hans nicht in Frage kam.
Dafür hieß das Pferd, mit dem mein Opa in der Zeit nach dem Krieg Kohlen ausgefahren hat, auch wieder Hans, der Einfachheit halber. Schon unglaublich, was für ein Einfallsreichtum!
In der mütterlichen Linie hatte sich, bis ich auf die Welt kam, ein weiterer Hans eingeheiratet, genannt 'der Onkel Hans von der Tante Liesl'. Da kam es dann auf den 'lustigen Hans', einen Cousin meines Vaters, der erst später bei uns daheim aufkreuzte, nicht mehr groß drauf an, was den Namen betraf.
So kam ich auf vier Onkel Hans, die auch so betitelt und angesprochen wurden.