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geschrieben von Gschichtldrucker.
Veröffentlicht: 31.10.2022. Rubrik: Unsortiert


Ein Leben gelebt, abseits jeder Normalität

1. Die Autobiographie des Leo Witsch

UND! NEIN! Ich bin sicher kein Nobelpreisträger und habe auch nichts erfunden, was die Welt verändert hätte. Doch war ich schon auch öfter ein Pionier, in den verschiedensten Branchen.

Ich der Leo Friedrich Witsch der VI. der, so viel erlebt hatte, dass es in einem einzigen Buch nicht sinnerfassend lesen und zu verstehen wäre. Außer es wäre eine Schwarte mit über tausend Seiten, oder sogar auch noch mehr.

Dieses Buch, beschreibt nur die Zeit bis zu meinem 21. Lebensjahr. Ich kann über eine Welt berichten, in der ich lebte und auch öfter brutal in diese hineingestoßen wurde. So mancher Erdenbürger, war sicher noch nie in solche Situationen gekommen oder diese je kennengelernt. Wenn, so nur aus Büchern und Film.

Bis zu meinem 5 Lebensjahre war ich in einem Kloster- Wochen-Internat untergebracht. Zu Hause gab es kaum Aufmerksamkeit, nichts aus dieser Zeit ist mir in positiver Erinnerung. Einen jähzornigen Vater, eine Mutter die gegen ihn so etwas von Hilflos war.

Und dort, in dem Internat lernte ich in diesen ersten Lebensjahren, etwas fürs Leben. Widerstand zu üben, dagegen zu halten, sich nicht alles gefallen zu lassen. Ich begann Mut zu lernen und zu zeigen. Ich bemerkte, Sie, die Klosterschwestern hatten eigentlich wenig Möglichkeiten, ihren Willen durchzusetzen. Es genügte, nur nicht umzufallen, nicht nachzugeben. Bis zum Ende mutig bleiben, denn sie hatten nichts, keine Sanktionen, außer die Besenkammer. Und es passierte andauernd etwas Ungerechtes und fast Sadistisches der Klosterschwestern. Und ich bin auch völlig ungeeignet, den schlechten Ruf, den diese Institutionen in der Öffentlichkeit haben, zu rehabilitieren.

Wichtig war und wurde für mich, nicht unterzugehen, nicht zu kapitulieren und sich nicht ihrer Willkür zu beugen. Diese Jahre formten mich, ließen mich heranwachsen, ohne jedoch ein Vorbild zu haben. Ich musste aus meinen und den Fehler von anderen lernen. Musste selber herausfinden, was richtig und was ist falsch ist.

Das machte aus mir einen ganz besonderen Menschen, keinen einfachen, nicht unbedingt diesen "braven" Buben, wie man allgemein im Volksmund sagt. Ich war absolut kein streichelweicher Junge, ganz das Gegenteil. Die Schule? Es gab Lehrer, die mich als Gastschüler bezeichneten, denen ich Wurst war, doch die Mehrheit der Lehrkräfte, wollten mich nicht. Indiz wäre, mein viermaliger Schulwechsel in der Hauptschulzeit.

Und mit meinen unglaublichen 13 Jahren, wurde ich genau mit dieser Einstellung, schon der Boss eines Parks. 13? Ja, ist doch nur eine Zahl, oder? Eine Kindheit gab es bei mir nicht, diese habe ich übersprungen. Gab kein Kuscheln, bei Mama oder Papa, kein zu ihnen ins Bett kriechen. Streicheleinheiten musste ich mir verdienen, mit kochen, Wäsche waschen, einkaufen gehen und vieles mehr. Das sicher ein "normale" Junge mit seinen 10, bis 13 Jahren normalweise nicht macht. Und ich war laut den Aussagen der Klosterschwestern ja, "NICHT NORMAL"

So ist es vielleicht erklärbar, dass ich eben mit meinen 13 Jahren schon der Boss in dem Park wurde. Mit einer Leo Zone! Leo Zone? Ihr kennt es sicher, vielleicht unter einem anderen Namen, bei uns in Wien sagte man DAS LEO! Beim Fangenspielen wird ein Gegenstand ausgemacht, erreichst du diesen rechtzeitig, berührst du diesen und rufst "LEO" dann bist du geschützt vor dem heranlaufenden Jäger. Dieses Gefühl, wenn es auch nur Sekunden dauerte, bis die wilde Jagd weiter ging, dieses Gefühl solltest du und ein jeder haben, ab dem Betreten meines Parks. So, war es auch und blieb einige Jahre bestehen. Ich machte diesen Park zu einer, oder besser zu meiner Wohlfühlinsel, für jeden klar, aber vor allem für mich. Der Park wurde mein Wohnzimmer, hatte nicht das zu Hause, wo ich das hätte spüren können. Ich habe mir meine Wohlfühloase selbst geschaffen, mir meine Familie selbst ausgesucht, wer meine Freunde sein durften und wer nicht. Es funktionierte lange, aber es auch durchzusetzen, war schwierig, es gelang mir nur durch praktizierte Brutalität. UND? Ich war so etwas von bereit, diese auch einzusetzen.

Rückblickend bin ich natürlich nicht besonders stolz auf das, was ich war. Ich war ja "DAS Produkt" der damaligen Umwelt. Diese hat mich geschaffen. Ist und soll keine Ausrede sein, ich bereue es ja nicht, es war damals richtig und es fühlte sich für mich richtig an. So, gab es bei mir absolut keine Hemmungen, auch wenn mein Widersacher schon zu bluten begann, nein, kein Grund jetzt aufzuhören. Meine Schmerzgrenze war überdurchschnittlich hoch, ich schaffte es zu lachen, wenn mein Vater mich mit dem Gürtel züchtigte. Dass genau das natürlich in mir Aggressionen aufbaute, die irgendwie auch rausmussten, ist jedem klar. Nur? Wie? Wohin? Ich mir die schlechten, miesen Jungs aussuchte, holte mir diese und es gab von ihnen genug. Es gelang mir so, mich nun für einen guten Zweck abzureagieren. Ich hatte noch dazu den Mut, den anderen anfangen zu lassen, ihn als Erstes auf mich hinschlagen zu lassen. Erst dann, wenn ich mich spürte, diesen Schmerz spürte und jetzt auch wusste, warum es gerade jetzt weh tat, begann ich mich zu wehren. Waren es einmal zwei oder drei, LEO? Keine Experimente, gleich mit den Füßen. Meistens ging bereits der 2. 3. Tritt ins Leere und ich sah sie davonlaufen. So hatte ich irgendwann über die Bezirksgrenze den Ruf, eines Brutalowitsch.

Dreimal stand ich vor dem Jugendgericht, einmal beim Straflandesgericht. Jedes Mal wegen: Paragraph 32 StGB, Notwehrüberschreitung.

Ob es nun Zivilcourage war, oder ich immer am falschen Ort zur falschen Zeit war, kann ich heute auch nicht mehr genau sagen, es war so, weil ich einfach keine Angst kannte. Angst? Angst wozu? Mein Vater schlug mich mit und ohne Angst, Angst änderte gar nichts an der jeweiligen Situation, in der ich mich gerade befand. Diese Gefühl Angst ist irgendwann verloren gegangen, ich daher stehen blieb, wenn es Unzulänglichkeiten gab, ein davonlaufen oder zurückgehen, war mir zuwider.

Für einige Zeit ließ ich die Elektriker Lehre Sausen und wurde Aufpasser und Junior Chef in einer Flipperhalle, diese lag in einem Vergnügungspark. Ich war gerade 18 geworden und verdiente das 30-fache eines ausgelernten Elektrikermonteur.

Immer wieder mit betrunkenen Raufereien, von dem Großteil der Jungs, die die Halle besuchten, wurde ich respektiert und ich wurde von den weiblichen Besuchern, geliebt.

Durch eine Rauferei landete ich im Rotlichtmilieu. Dort als "der Leo" war ich gefürchtet und legte eine Strizzi, Bilderbuch Karriere hin. Hatte ein Mädchen, die "Baby Doll" die auch anschaffen ging. Für mich gabs dann einen Trans AM 65er Baujahr mit 450 PS, Automatik, die Strizzi Karosse schlechthin.

Auch der BIG BOSS der BOSSE so auf mich aufmerksam wurde. Nun, so ganz war es nicht. Er hatte von mir schon gehört, war an mir interessiert, als ich bei ihm vorstellig wurde. Mein Anliegen, wo ich ehrlich schon ziemlich hilflos war! Weil "der Weiße" hatte meine Baby Doll entführt. Ein Verstoß gegen die Strizzi Ehre, Platzkämpfe gab es immer wieder, auch ich musste mir den Platz für Baby Doll zurückkämpfen. Aber? Er, der BOSS regelte es mit drei vier Anrufen und meine Baby Doll saß wieder in ihrem Buss am Fabrik Gelände.

Und der Boss der Bosse, hatte mehr als 60 Lokale (Bordelle und in den Hinterzimmern gab es Illegales Glückspiel, -Stoss)), Millionen Schilling Umsätze pro Nacht. Wobei? Es galt der Spruch! UMSATZ = GEWINN. Und natürlich gab es da immer Verlierer und ich wurde sein Spielschulden Eintreiber. Wurden am ersten Tag noch von meinen zwei Bodyguards, Türen eingetreten und Nasen blutig geschlagen, machte ich mit diesen Methoden sofort Schluss.

Eine Messerstecherei, wo ich verletzt wurde, ermöglichte mir, auszusteigen und durch den seinerzeitigen eingegangenen Deal mit dem Ministerialrat war ich jetzt ein unbescholtener Bürger. Und ohne diese Vorstrafen, konnte ich schließlich mit meinen nun bereist 20 Jahren, beim Bundesheer, meinen Präsenzdienst ableisten.

Und der Deal? Ich wurde eingeschleust in die Rotlicht- Szene, arbeitet sozusagen als Wühlmaus für Justiz und das Ministerium.

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