Veröffentlicht: 28.10.2022. Rubrik: Menschliches
Pädagogik!
Morgens saßen Gattin, Alfy (der Hund) und ich in der Küche. Die Menschen frühstückten und ab und an fiel was auf den Boden welches Hund sogleich wieder entfernte. Ist eben ein ordentliches, reinliches Tier.
Zu unserem Vierbeiner konnte ich endlich mal wieder, erzieherisch äußerst Wertvolles, äußern.
Denn vorhin runzelte er die Partie um die Schnauze, verschraubte die Augen bis man nur noch das Weiße sah, versteifte den gesamten Körper, kurz, mein Freund wollte furzen. Hundeflatulenzen stinken furchtbar und das wissen nicht nur Hundebesitzer.
„Nein Alf, Pfui das, NICHT Blähen!“ sagte ich zu ihm, „es reicht das wir eine Methangasquelle in der Nähe haben“
Alles am Hund normalisierte sich wieder und er hatte keinen Gasausbruch. Mein Befehl bzw. pädagogische Ansprache hatte offensichtlich gefruchtet!
Im Nachgang verfiel meine Gattin in unheilvolles Schweigen. Nach mehreren Anfragen meinerseits warum sie auf einmal so still sei (was ja auch sehr erholsam sein kann) zischte sie ziemlich ungehalten zurück „Du hast mich indirekt soeben als Furzmaschine bezeichnet! Jetzt ist vorerst Schluss mit lustig!“, damit meinte sie das ich an ihr meinen ehelichen Verpflichtungen vorerst nicht nachkommen könne bis ich die unbedachte Äußerung irgendwie gut gemacht oder entschärft hätte.
„Em ja, sehe es doch mal so, ein Überdruckventil als solches war dazumal in der Technik revolutionär, hat sich durchgesetzt und vor den vielfältigen Gefahren geschützt die eine, aufgrund ihres Überdrucks detonierende Anlage bei, in eben dem Moment in der Nähe befindlichen Menschen hätte anrichten können!“ (Ingenieurdeutsch für zu viel Druck, Bumm, Mensch tot oder schwer verletzt).
„Ein biologisches Überdruckventil, welches, falls es mal anspricht, überschüssiges Gas ableitet um den menschlichen Körper vor Beschädigung zu schützen ist doch eine geniale Folge der Evolution, auch wenn es sich beim Druckabbau um einen Methanausstoß handelt den vulgäre Menschen als Furz bezeichnen würden. Selbst bei mir arbeitet diese biologische Sicherheitseinrichtung hin und wieder und ich will es nicht leugnen das abströmende Fluid stinkt manchmal nach feuchtem Zedernholz oder noch Schlimmeren!“
Sie stand auf und ging schweigend aus der Küche. Ich muss also doch Blümchen außer der Reihe kaufen um den ehelichen Frieden wiederherzustellen und ich sollte vielleicht nicht wieder die aus Plaste, vom vorigen Jahr, nehmen.
(ORF)