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2xhab ich gern gelesen
geschrieben 2022 von Angeline Langner (AquaFist).
Veröffentlicht: 29.08.2022. Rubrik: Spannung


Verzweiflung

364 Tage, 7 Stunden und 39 Minuten ist es schon her, dass Tamara sich mit diesem Wixer Kevin einfach auf und davon gemacht hat. Noch heute spüre ich diesen Kloß im Hals und die unglaubliche Wut, als wäre es erst gestern gewesen. Aber gut, ich habe ihr den Abstand gewährt, den sie wohl brauchte. Aus Liebe natürlich und weil ich auch etwas Zeit brauchte. Genügend Zeit, um diesen Kevin etwas genauer zu beobachten.

Sunny-Boy Kevin Winters, 28 Jahre alt, Facharzt im 3. Lehrjahr im Virginia Mason Hospital, macht gerne einen auf Grey’s Anatomy, aber für das Grey Sloan Memorial Hospital hat es leider nicht gereicht. Etwas zu dünn für seine Größe, aber da er regelmäßig zum Krafttraining geht, wird sich das im Alter sicherlich legen. Nicht zuletzt hilft ihm da auch sein üppiges Frühstück von Sugar Bakery & Cafe, welches er jeden Morgen vor Schichtbeginn gemütlich verzehrt: Salted Caramel Croissant und dazu einen großen London Fog. Bei dem Gedanken an diese überzuckerte Tee-Milch-Suppe wird mir ganz schlecht. Allerdings sind die Cookies dort echt sehr lecker. Ich muss später noch einmal hin und mir auf jeden Fall etwas mitnehmen. Jetzt habe ich allerdings besseres zu tun.
Kevin wird heute Abend die Nachtschicht für seine hübsche Kollegin Jenna übernehmen, die sich schon so lange nicht mehr mit ihren Freundinnen treffen konnte wegen dem ganzen Prüfungsstress und einfach mal einen Abend für sich und die Mädels braucht. Tja, da kommt der untervögelte Kevin natürlich gerne als Retter in der Not und hofft somit auf die ersehnte Aufmerksamkeit seiner Angebeteten. Mir ist es nur recht, da ich so endlich die Gelegenheit nutzen kann, Tamara einen kleinen Besuch abzustatten. Der Typ wird mir dabei kein Problem sein, der ist erstmal bis morgen früh mit Arbeit abgelenkt.

Ich sitze hier in meinem etwas altmodisch gestaltetem Zimmer im Bitterlake Manor und schmeiße mir Aspirin ein. Die Kopfschmerzen heute hatte ich nicht so stark erwartet. Ich lehne mich in den Sessel zurück, schließe die Augen und warte darauf, dass das dumpfe Hämmern nachlässt. Um 20 Uhr muss ich mich auf den Weg machen, dann verlässt Kevin das Haus und fährt zum Hospital. Er braucht bei dem Abendverkehr nicht einmal 15 Minuten. Er hofft sicherlich, dass Jenna dann erst Feierabend machen wird und sich nochmal bei ihm bedanken kann, aber ich weiß, dass sie bereits vor 10 Minuten das Gebäude verlassen hat, damit sie sich noch in Ruhe stylen kann, um besser zu den anderen Bitches im Club zu passen. Tamara wird pünktlich um 20:20 Uhr das Haus verlassen mit ihrer blauen Sporttasche und zum Planet Fitness Center spazieren wie jeden Freitag und sich richtig auspowern.

Ich mache noch einen kleinen Spaziergang zum Bitter Lake und schaue kurz mit meinem Fernglas rüber zum Haus auf der Wingard Ct. N. Noch ist alles ruhig und Kevin ist noch nicht losgefahren. Hoffentlich verlässt er bald das Haus, sonst bringt er meinen Zeitplan durcheinander.
Oben am Schlafzimmerfenster sehe ich sie: Tamara in ihrer gewohnten aufreizenden Unterwäsche. Oma-Höschen kamen für sie nie in Frage, die empfand sie weder als bequem noch angenehm für Rettungskräfte, sollte ihr einmal etwas zustoßen. „Na die sollen doch wenigsten etwas Angenehmes am Tag zu sehen bekommen, bei den ganzen schrecklichen Einsätzen, die sie so erleben.“, hatte sie immer schmunzelnd gesagt und ich fand das Lächeln echt sexy. Jedoch würde ich niemals zulassen, dass jemand anderes außer mir, sie so sehen darf.

Endlich steigt Kevin in seinen Wagen und fährt los. 3 Minuten Verspätung kann ich ihm heute ausnahmsweise verzeihen. Tamara hat sich inzwischen auch angezogen und packt ihre Sporttasche. Als sie das Haus verlässt, ist es auch Zeit für mich aufzubrechen. Sie braucht ca. 9-10 Minuten zu Fuß, genügend Zeit für mich, die Sachen zu packen und auszuchecken.

Ich warte anschließend auf dem Parkplatz vom Aurora Shopping Center und verdrücke einen Buttermilk Donut im Auto, ohne Tamara aus den Augen zu verlieren. Ich liebe es, sie verschwitzt auf dem Laufband zu beobachten, wie ihre wunderschönen prallen Brüste mit jedem schweren Schritt kräftig auf und ab springen und sich die ein oder andere Schweißperle langsam ihren Hals hinunter kullernd, bis über ihr Dekolleté hinweg den Weg in die warme Mitte ihrer Brüste bahnt. Ich muss dringend vorher noch Druck loswerden, sonst passiert mir nachher ein Fehler, daher ziehe ich schnell die Hose ein Stück hinab und erleichtere mich in einem ihrer Slips, die ich gerne bei mir trage. Der Orgasmus hilft tatsächlich auch, den Kopfschmerz weiter zu dämmen, daher genieße ich dieses warme Gefühl heute besonders.

Pünktlich um 21:50 Uhr verlässt Tamara das Fitnessstudio, da dieses Freitags nur bis 22 Uhr geöffnet hat und macht sich auf dem Heimweg. Ich werde ihr unauffällig mit dem Mietwagen folgen und sie auf der Hälfte des Weges einsammeln. Schon lange warte ich auf diese perfekte Gelegenheit. Doch kurz nachdem sie um die Ecke bog, kam ein schwarzer Mustang mit quietschenden Reifen vor ihr zum Stehen und der Fahrer rief sie zu sich. Sie unterhielten sich kurz, dann schaute sie sich etwas um und stieg mit ihren Sachen in den Wagen, der wieder mit quietschenden Reifen davonfuhr. Scheiße, was war denn das jetzt?

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