geschrieben von As'a hel.
Veröffentlicht: 28.08.2022. Rubrik: Unsortiert
Psalm 2
Die Hure spricht in ihrem Herzen: Ich throne als Königin und bin keine Witwe und werde kein Leid sehen, ich werde niemals wanken, nie und nimmer wird mich ein Unglück treffen!
Sie rühmt sich der Gelüste ihres Herzens, sagt sich los vom Herrn und lästert ihn; sie sucht nicht nach Gott und er ist nicht in ihren Gedanken, alle ihre Wege sind schlimm; hoch droben sind ihre Gerichte, und sie weiß es nicht; sie tobt gegen alle ihre Gegner und ihr Mund ist voll Fluchen, Trug und Bedrückung; sie fängt die Schwachen mit ihrem Netz und spricht in ihrem Herzen: Gott hat es vergessen, er ist nicht da, er sieht es niemals!
Sie hält die Wahrheit in Ungerechtigkeit nieder und verführt durch wohlklingende Reden und schöne Worte die Herzen der Arglosen; durch ihr betrügerisches Spiel und ihre Schlauheit verleitet sie aus Eigennutz zum Irrtum; sie wandelt in der Nichtigkeit ihres Sinnes und wegen der Verhärtung ihres Herzens ist ihr Verstand verfinstert und dem wahren Leben in Gott entfremdet; ihr Herz ist erfüllt von unersättlicher Gier nach Augenlust und Fleischeslust; sie sucht in allem das Ihre.
Kommt hierher, ihr Kinder der Zauberin, Same des Ehebrechers und der Hure! Über wen wollt ihr euch lustig machen? Gegen wen wollt ihr das Maul aufsperren und die Zunge herausstrecken? Seid ihr nicht Kinder des Abfalls, ein falscher Same?
Ich selbst will jetzt deine Gerechtigkeit bekannt machen, und deine Machwerke werden dir nichts nützen! Wenn du dann schreist, so mögen dich alle deine gesammelten Götzen erretten; aber ein einziger Windstoß wird sie alle davontragen.
Wie lange wollt ihr Unverständigen den Unverstand lieben und ihr Spötter Lust am Spotten haben und ihr Toren Erkenntnis hassen? Eure Reden sind glatt wie Butter und eure Worte sanfter als Öl, aber euer Mund spricht Lügen und eure Zungen knüpfen Betrug; auf euren Lippen sind scharfe Schwerter und ihr denkt: Wer erfährt es? Ihr verwandelt das Recht in Wermut und stoßt die Gerechtigkeit zu Boden; ihr tretet den Armen nieder und verabscheut den, der aufrichtig redet; eure Übertretungen sind zahlreich und eure Sünden reichen bis zum Himmel; ihr bedrängt den Gerechten und nehmt Bestechung an. Darum muss der Verständige zu dieser Zeit schweigen, denn es ist eine böse Zeit.
Die Weisheit ruft laut, öffentlich lässt sie ihre Stimme hören: Kehrt um zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, ich will euch meine Worte verkünden! Ihr aber sprecht: Daraus wird nichts, denn nach unseren Ratschlägen wollen wir wandeln und wollen jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln!
Darum, weil ich rufe und ihr mich abweist, weil ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet, weil ihr vielmehr allen meinen Rat verwerft und meine Zurechtweisung nicht begehrt, so werde auch ich über euer Unglück lachen und über euch spotten, wenn das kommt, was ihr fürchtet; dann werden sie mich anrufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich eifrig suchen und nicht finden, weil sie die Erkenntnis gehasst und die Furcht des Herrn nicht erwählt haben; darum sollen sie von der Frucht ihres eigenen Weges essen und von ihren eigenen Ratschlägen genug bekommen!
Denn die Abtrünnigkeit der Unverständigen bringt sie um, und die Sorglosigkeit der Toren stürzt sie ins Verderben. Wer aber auf mich hört, der wird sicher wohnen; er kann ohne Sorge sein und muss kein Unheil fürchten.
Habe ich nicht geschwiegen, und das seit langer Zeit? Aber du willst mich doch nicht fürchten!
Weil ihr sprecht: Wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen!
Deshalb will ich Unheil über euch bringen, die Frucht eurer Gedanken!
Denn auf meine Worte habt ihr nicht geachtet, und mein Gesetz, das habt ihr verworfen.
Trinkt meinen Kelch voll Zornwein! Trinkt und werdet trunken und speit aus und fallt hin, ohne wieder aufzustehen vor dem Schwert, das ich unter euch senden werde!
Eine wirksame Kraft der Verführung sende ich euch, damit ihr der Lüge glaubt, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht gehorchen, sondern Wohlgefallen haben an der Ungerechtigkeit. Stutzt und staunt, lasst euch verblenden und erblindet! Ich habe dir eine Falle gestellt, Babel, und du bist auch gefangen worden, ohne dass du es merktest; du bist ertappt und ergriffen worden; denn du hast dich gegen den Herrn aufgelehnt. Richtet eine Schlachtbank her für die Hurenkinder, damit sie nicht wieder aufkommen und die Erde in Besitz nehmen und den Erdkreis voller Städte machen! Ich will gegen sie aufstehen, spricht der Herr der Geister, und von Babel ausrotten Namen und Überrest, Spross und Schössling!
Was rühmst du dich des Bösen, du Tyrann? Deine Zunge trachtet nach Schaden wie ein scharfes Schermesser, du Betrüger; du ziehst das Böse dem Guten vor, redest lieber Lüge als Gerechtigkeit! Du liebst alle verderblichen Worte, du trügerische Zunge! So wird auch Gott dich stürzen; er wird dich wegraffen und herausreißen aus dem Zelt, und dich ausrotten aus dem Land der Lebendigen! Das werden die Gerechten sehen und sich fürchten, und sie werden über dich lachen: Seht, das ist der Mann, der Gott nicht zu seiner Zuflucht machte, sondern sich auf seinen großen Reichtum verließ und durch seine Habgier mächtig wurde!
