Veröffentlicht: 17.07.2022. Rubrik: Lyrisches
„Für die Tropen bin ich geboren“ (Alexander von Humboldt)
Schon als kleiner Junge davon geträumt,
dass er keine Reise versäumt.
Lehrer seine Abenteuerlust weckten
die neue Welt zu entdecken
Von Geburt an Geld wie Heu,
vor dem gold´nen Käfig große Scheu,
fortgejagt von Langeweile,
zog es ihn hinaus ohne Hast und Eile.
Von Langeweile gejagt,
von Entdeckergeist getrieben
London, Paris und in Ägypten die Pyramiden
zu erkunden, zu erfahren - und besagt.
Einen Mythos aus der neuen Welt
dem Eldorado sein Interesse galt:
Eine Stadt aus Gold -
haben sie gewollt.
Dafür segelten sie in die neue Welt.
Keiner hat sie je gesehen.
Keiner war tatsächlich dort.
Dem wollte Alex auf den Grund gehen
und reiste aus Schloss Tegel fort.
In London hat er viele Geräte erstanden:
Thermometer, Barometer und Sextanten
zum Messen, Sehen und Betrachten.
Vieles hat er noch nicht verstanden.
Für Antworten er Ingenieurwesen studierte.
Selbst nun forschte und probierte.
immer wieder betrachtete er und notierte
aus der Natur
zeichnete und katalogisierte stur.
Vorträge haltend
er an Ansehen gewann.
Auf dem Niederrhein die Zeit verrann,
bis er in Paris einen Freund gewann.
Nun endlich! Nach 35 Jahren
konnte die Reise in die Tropen starten.
Beide konnten zu botanisieren kaum erwarten.
Begannen damit bereits auf den Canaren.
Denn im Mai des Jahres 1800
- nicht dass ihr euch wundert -
saß der Baron im Einbaum
auf dem Orinoko und glaubt es selber kaum.
Endlich angekommen in den Tropen
konnte es nicht schnell genug gehen:
So viel Fremdes auf einmal war zu sehen -
zu erfassen, zu zeichnen, zu erlassen.
Seine Forschungen galten Pflanzen, Mensch und Tier
ohne sie auszustellen als seine Zier.
Und sie kamen alle:
Indigo, Abenteurer, Gelehrte,
sie trugen Perlen, Zwirn und Schwerte`
der eine Stock, der andere Hut.
Sie zollten ihm Tribut.