Veröffentlicht: 23.08.2018. Rubrik: Unsortiert
Jamiro der Pechhund
Prolog
Und wieder flog der Ball. Ein kleines Fellbündel schoss hinterher, holte ihn ein und sprang drauf, als wäre es eine Maus, die gleich wieder verschwunden ist. Dann tappste das Fellbündel mit dem Ball in der Schnauze zurück zu Frauchen. Dort legte es den Ball ab, ging zwei Schritte zurück, setzte sich und sah schwanzwedelnd hoch. Frauchen nahm den Ball und das ganze begann von vorn.
Jamiro Neufundländer lag relaxt in seiner Ecke und schaute sich das Spiel an.
‘Wie Frieda früher, als sie noch jung war.’ dachte er bei sich und musste lächeln.
Ja, die Frieda war auch so ein Wirbelwind gewesen. Immer und überall musste sie rumwuseln. Und ihre Zunge erst. Ständig war sie am lecken. Jamiros lächeln wurde breiter. Er schwelgte gern in Erinnerungen. Nicht dass sein Leben heute nicht mehr schön war, aber früher war er noch jung und recht fit. Heute tat jede Bewegung weh. Tja, der Zahn der Zeit nagte auch an ihn.
Gassi ging er schon lange nicht mehr gern. Das überließ er den anderen. So auch heute. Der Rest des Rudels war mit Herrchen irgendwo unterwegs. Nur er und der kleine Wirbelwind waren bei Frauchen geblieben. Er hatte keine Lust mehr und der Wirbelwind war noch zu jung um weiter als die Straße runter zu gehen.
Ein zwei Mal brachte der Kleine den Ball noch zurück, dann verlor er das Interesse an dem Spiel. Er holte sich ein Kuscheltier aus seiner Kiste und wirbelte es herum. Dann lies er es fallen und sprang drauf herum, nur um es anschließend wieder zu packen und es stolz durch die Gegend zu tragen. Dabei musste er den Kopf sehr hoch halten und trat dennoch ständig drauf, so das er fast fiel. Dies brauchte Frauchen zum Lachen.
Jamiro liebte es wenn Frauchen glücklich ist. Und der kleine Wirbelwind machte Frauchen glücklich. Daher liebte er auch diesen. Frauchen war das wichtigste in seinem Leben. Sie war für ihn der Rudelführer. Herrchen? Naja, er ging mit ihnen Gassi und fütterte sie ab und an auch. Auch Leckerchen gab es von ihm, aber nur sparsam und auf Zuteilung. Anders als bei Frauchen. Außerdem war Herrchen fast jeden Tag lange nicht da. Wie wollte er da das Rudel führen?
Irgendwann stand Frauchen auf und sagte: ”Komm Kleiner. Du hast jetzt so viel gespielt, da müssen wir mal in den Garten.”
Der Zwerg ließ sein Spielzeug liegen und watschelte Frauchen hinterher. Jamiro blieb einfach liegen. Es gab nichts aufregendes. Als es aber wenig später in der Küche raschelte, sprang er doch auf und machte, dass er in die Küche kam. Da fiel vielleicht was zum Fressen ab.
Doch diesmal machte sich Frauchen nur einen Kaffee und ging dann zurück ins Wohnzimmer. Der Welpe wich nicht von ihrer Seite. Wieder musste Jamiro lächeln. Der Lütte war fast wie er selber.
Zurück im Wohnzimmer legte sich der Große wieder an seinen Lieblingsplatz. Der Zwerg war jetzt gar kein Wirbelwind mehr. Man sah ihm an, dass er müde wurde. Er kuschelt sich zu Frauchens Füßen ein und versuchte zu schlafen. Aber der Platz war nicht gut gewählt. Immer, wenn Frauchen sich bewegte, störte sie den Schläfer. Dieser ließ es sich eine Weile gefallen, dann stand er auf und trottete zu dem Neufundländer hinüber.
“Du Jamiro darf ich mich an dich kuscheln? Du bist immer so schön weich und kuschelig. Darf ich?” bettelte der Kleine.
“Klar. Komm zu mir und leg dich hin.” brummte der Große gutmütig.
“Kannst du mir auch eine Geschichte erzählen?” fragte der Junge den Alten, nachdem er es sich bequem gemacht hat.
“Du stellst ja heute wieder Ansprüche.” kam zurück. “Aber gut, was möchtest du denn hören"
“Erzähl mir bitte was aus deinem Leben. Du hast schon so viele tolle Sachen erlebt.
“Oh, das ist es was du möchtest? Hm, lass mal überlegen, wo fangen wir denn diesmal an?”
“Oh bitte nochmal von vorn. Wie du hier angekommen bist und so.”
“Das hast du doch schon so oft gehört.” lachte Jamiro.
“Bitteeeeeee!!!!!”
Jamiro lächelte, überlegte kurz und fing dann an:
Fortsetzung folgt