Veröffentlicht: 12.03.2022. Rubrik: Satirisches
Ungeachtet
Bereits seit Mitte der vergangenen Woche ist mir das Gerücht bekannt das aufgrund rasant steigender Preise, speziell auch auf dem Getreidesektor und damit beim Mehl, das teure Mahlerzeugnis mit billigerem Koks entweder bei den Herstellern (Müller) oder aber Verkäufern des Endprodukts, den Bäckern gestreckt würde um die Kosten erträglich zu gestalten. Gestern, beim Ehrenamt in einem Secondhandshop, befragte ich, diesbezüglich eine Kundin von der ich weiß dass sie der Bäckerinnung angehört und diverse Angestellte hat. Zuerst leugnete sie vehement, Nach dem ich ein Weilchen in dieser Richtung weiterinsistiert hatte verdrehte sie die Augen und meinte das natürlich irgendeinem (einer) von den Azubis schon mal weißes Pulver aus der Nase rieseln und sich mit dem Brötchenteig vermengen könne. Das zähle aber unter Betriebsgeheimnis und sie müsse nicht über eventuelle Backzutaten plaudern da sie einmal im Wort stehe und zum anderen eine Geheimhaltungsklausel unterzeichnet hätte und das erst vor kurzem!
Da unsere Bäckersfrau vorhin ebenso wenig aussagefähig war oder sein wollte machte ich die Probe aufs Exempel. Ein hartes Brötchen vom Dienstag bzw. Mittwoch war als baldigst gefunden und ebenso schnell klein gerieben. Dann hielt ich in einem beispiellosen Selbstversuch meinen Rüssel über das feine Pulver, saugte das Ganze in mein beachtliches Riechorgan und erwartete die Wirkung.
Seit über einer Stunde warte ich und im vollen Besitz meiner geistigen Kräfte, ohne das mir schmerzverursachende Instrumente gezeigt wurden, erkläre ich das die Erde immer noch rund, das Ding mit der Schwerkraft rechtens ist und ich weiterhin nur in Abwesenheit anderer Personen die Innenwand meiner Nase bekratzen oder gar laute Bäuerchen ausstoßen würde.
Klar, musste ich plötzlich und gehäuft niesen aber sonst (bis auf die Ereignisse in der Ukraine) scheint alles paletti. (ORF)