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geschrieben von As'a hel.
Veröffentlicht: 28.02.2022. Rubrik: Unsortiert


Der Weg ins Leben

Junger Arbeiter: Wie kommst du mit dem neuen Partieführer zurecht?

Älterer Arbeiter: Gut.

J: Also, ich finde den anstrengend. Sein ganzes Verhalten ist unmöglich.

Ä: Du bist selbst manchmal Partieführer, da ist es schwierig, danach wieder einfacher Arbeiter zu sein.

Das hat damit nichts zu tun, der Neue ist eine Fehlbesetzung.

Beim Militär gibts einen Spruch: Wer führen will, muss folgen können. Man muss sich auch kleinmachen können.

(kurzes Schweigen)

J: Ich kann mich kleinmachen. Aber der Neue macht aus allem ein Drama, und obwohl wir schon längere Zeit zusammen arbeiten, verwechselt er immer noch meinen Namen. Und das Ärgste ist sein Lachen, da beben die Wände.

Ä: Er ist neu hier, gib ihm Zeit zur Eingewöhnung. Außerdem ist er ein temperamentvoller Mensch, während wir beide das Ruhige mögen. Aber das eine ist nicht schlechter als das andere. Denke an den Kollegen, der voriges Jahr die Dienststelle gewechselt hat, über ihn hast du ähnlich geredet.

Hör mir bloß auf mit dem!

Wir alle sind unterschiedlich. Seien wir froh, denn wie öde wäre das Leben, wenn wir alle baugleich wären.

(kurzes Schweigen)

J: Wieso siehst du eigentlich immer nur das Positive in den Menschen?

Ä: Um meinetwillen. Ich will am Morgen nicht in Menschengesichter schauen, die mir Böses wünschen; den ganzen Tag lang will ich mich nicht ärgern; nach Dienstschluss will ich meine Ruhe haben; und in der Nacht will ich guten Gewissens schlafen. Ich lasse mich vom Bösen nicht beherrschen. Und ich erlaube nicht, dass mein Seelenfrieden gestohlen wird.

Und wie schaffst du das?

Ich sehe alle Menschen wie geliebte Brüder und Schwestern, gleichgültig, was sie sagen oder tun. Dadurch wird aus meinem Herzen langsam der Zorn vertrieben und durch tiefe seelische Ruhe ersetzt. Und wenn die Menschen es mir schwer machen, sie zu lieben, dann sehe ich sie als kleine Kinder. Auf kleine Kinder ist man nie zornig, sondern man liebt und schützt sie.

Es geht also um Nächstenliebe.

Ja, wenn man die Menschen liebt wie sich selbst, hat man Frieden. Daneben hat die Liebe noch andere Vorteile. Wenn die Menschen mit der Zeit erkennen, dass von dir nie Boshaftes kommt, dann schenken sie dir Gnade: Sie denken nicht schlecht über dich, reden nicht abwertend hinter deinem Rücken und verzeihen großzügig deine Fehler.

Dann ist das ein psychologischer Trick, den du anwendest.

Nein, die Liebe muss ungeheuchelt sein. Nur wenn deine Liebe zu den Menschen ehrlich ist, kommt sie auch an. Wahrheit und Liebe sind untrennbar. Du musst mit ganzem Herzen glauben, dass dein Verhalten richtig ist, sonst funktioniert das nicht.

Und das kannst du, einfach so?

Nein. Kein Mensch kann das, das kann nur Gott. Wenn du mit ganzem Herzen an Gott glaubst, dann erhältst du Kraft von oben. Und nur diese Kraft kann ungeheuchelt lieben.

Der Heilige Geist.

Genau. Dieser Geist verschmilzt mit dir, wenn du es erlaubst. Wenn du dein Herz freiwillig mit Gott teilst, verwandelst du dich langsam in einen neuen Menschen. Du siehst mehr, verstehst mehr und hast tiefen Frieden, egal was passiert. Und es kann Großes in deinem Leben geschehen, weil mit Gott alle Dinge möglich sind.

Ich muss also an Gott glauben, damit ich seinen Geist bekomme, damit ich meinen Frieden habe.

Ja, aber es muss freiwillig und ehrlich sein.

Und dann muss ich in die Kirche gehen?

Nein. Du erlaubst Gott ein Teil von dir zu werden, indem du an ihn glaubst und eine Beziehung zu ihm herstellst. Wie du das machst, ist deine Sache. Aber es muss ehrlich sein, weil Gott Wahrheit ist.

Und du kannst mir dabei helfen?

Nein. Ich kann dir nur den Weg zeigen, helfen kann allein Gott. Sprich einfach zu ihm.

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