Veröffentlicht: 06.02.2022. Rubrik: Nachdenkliches
Arrogant und feige!
Den heutigen, heftigen Windböen haben wir diesmal erfolgreich mit zusätzlichen Gewichten getrotzt. Der Hund mit einem bleibarrenbeschwerten Gürtel um den Korpus, ich hatte die schweren Teile in den Taschen und einen zusätzlichen Klumpen im Brötchenbeutel. Meinem Hund widerfuhr auf dem windigen Morgengang ein vermeintliches Erfolgserlebnis. Wir stießen auf Schafe, die in einem stromgesicherten Pferch untergebracht waren und hoffentlich auch jetzt noch sind wenn es sie nicht davongewedelt hat. Der Vierbeiner war davon überzeugt das er als Rudeltier die höhere Intelligenz mit sich herumschleppte als die blökenden Wollträger. Fies grinsend näherte er sich den Wesen mit dem „niederen“ IQ* um arrogant auf sie „herabzublicken“. Zum Glück konnte ich ihn kurz vor dem, unter Spannung stehenden Weidezaun zum Stehen bringen bevor ihm ein kleines Leid aber umso größerer Schrecken geschah. Mit so einem Stromschlag ist nicht zu spaßen, Tiere können dadurch für die Zukunft geprägt werden auch wenn die Spannung und die Stromstärke dem Tierwohl angepasst sind.
Selbst für Menschen kann eine Berührung des, unter Spannung stehenden Weidezauns sehr unangenehm sein. Vor Jahren habe ich mal im Dunklen und ziemlich volltrunken, aus Versehen, auf einen solchen gepieselt und hatte danach etwa vierzehn Tage lang kein Interesse mehr an geschlechtlichen Dingen und allem was in diese Richtung ging. Zum Glück war dies kein Dauerzustand.
Jedenfalls bewegten sich die mit „minderen“ geistigen Gaben ausgestatteten Herdentiere auf einmal neugierig in Richtung meines Begleiters um sich den, vermeintlich neuen, Hütehund mal aus der Nähe zu beglotzen und obwohl man oft von dämlichen aber feigen Wollnischeln spricht, mein Hund klemmte den Schwanz ein und wollte türmen. Soviel zu einen Wolfsabkömmling.
*Intelligenzquotient
(ORF)