Veröffentlicht: 14.01.2022. Rubrik: Unsortiert
Begegnung
Gestern waren wir mit Hund im Schnee, kurz hinter Tambach – Dietharz, mitten im Thüringer Wald, oben am Rennsteig. Ringsum wohin man auch blickte Schnee. Hat man rund dreißig Kilometer mehr in Richtung Erfurt überhaupt nicht. Jedenfalls war unser vierbeiniger Freund Alfy wie von Sinnen vor Begeisterung. Sprünge in den lockeren Pulverschnee und ausgiebiges Wälzen darin. Wenn sich doch einmal ein Mensch näherte nahmen wir die Fellnase an die kurze Leine und ließen ihn erst wieder laufen wenn für andere Personen oder Tiere, keine Gefahr mehr bestand.
Urplötzlich tauchte aus dem umliegenden Wald ein freilaufender Rhodesian Ridgeback auf. Allem Anschein nach ein intakter Rüde in Vollbesitz aller seiner Kräfte, fast doppelt so groß wie Alf. Der Hundeart, auch bekannt als Löwen- und Sklavenhund aus südafrikanischen Raum (wurde so abgerichtet für Kampf und Verfolgung), ist sehr mit Vorsicht zu begegnen. Dieser Ridgebuck, ohne Halsband oder etwa einem zugehörigen Menschen stellte für den unseren eine Konkurrenz dar und führte normalerweise zu lautem hasserfüllten Bellen wenn nicht gar üblen Beißereien bei denen Alfy keine Chance gehabt hätte… Diesmal nichts dergleichen. Der Fremdrüde kam zu Alf, beschnüffelte diesen ausgiebig was dieser, höflich wie er erzogen ist, in gleicher Art und Weise beantwortete. Friede, Freude, Eierkuchen sozusagen. Nicht nur ein Stein ist da geplumpst. Dann tauchte zu unser aller Glück noch der fremde Hundeführer auf und verfrachtete sein lammfrommes, leinenloses Viecht, was im Wald nicht nur für Menschen eine Gefahr darstellen könnte, im Auto und fuhr davon. (ORF)
